Ganz bitterer Tag für Quentin Fillon Maillet! Der Franzose hat durch einen unglaublichen Fehler seinen sicher geglaubten Sieg im Sprint verschenkt. Nach seinem einzigen Fehler im Stehendschießen vergaß der Biathlet tatsächlich, diese eine Strafrunde zu laufen – und verblüffte damit alle.

„Wenn ich nur eine Strafrunde geschossen habe, bin ich sie zu 100 Prozent gelaufen. Bei drei oder vier Strafrunden besteht eher die Gefahr, dass du dich verzählst“, konnte es auch ARD-Experte Erik Lesser kaum glauben.

Dieser unglaubliche Fehler kam dem Top-Athleten teuer zu stehen. Er erhielt zwei Strafminuten, sodass sein Sieg futsch war. Im Ziel lag er 1:34,8 Minuten hinter dem siegreichen Eric Perrot – beim Absolvieren der Strafrunde hätte er das Rennen somit sehr wahrscheinlich gewonnen.

Höhenlage und Jetlag mitschuld?

Somit kann Frankreich nur über einen Doppelsieg jubeln. Emilien Jacquelin landete trotz zweier Strafrunden auf dem Silberrang. Dabei fehlten ihm nur 3,9 Sekunden auf Perrot.

Sieger Jacquelin nahm seinen Kollegen Maillet nach dem Rennen in Schutz – und führte in einem Interview mit L‘Equipe die ungewohnten Bedingungen in Soldier Hollow (um die 1800 Meter über dem Meeresspiegel) als Teil der Erklärung an: “Bei dieser Höhenlage kann es uns an Klarheit mangeln. Dann kommt noch der Jetlag hinzu. Es ist anstrengend, das spüren wir Athleten und die Trainer. Was Quentin passiert ist, kann vorkommen. Aber es ist natürlich bedauerlich.“

Frankreichs Trainer Simon Fourcade (Martins älterer Bruder) machte „QFM“ derweil sofort Mut: „Ich wünsche mir, dass er die Enttäuschung schnell abschüttelt. Er ist eigentlich in einer Form, die ihm noch ein bis zwei, sogar drei Siege ermöglichen kann.“

Doll mit Rückschlag in der Sprint-Wertung

Das Podest komplettierte überraschend Johan Botn. Als drittletzter Starter verwies er dank eines fehlerfreien Schießens Landsmann Sturla Holm Laegreid auf Rang vier. Der Gesamtweltcup-Führende Johannes Thingnes Bö landete mit vier Schießfehlern nur auf Position 17.

Bester deutscher Athlet war Johannes Kühn (1 Fehler, 33,4 Sekunden Rückstand) als Zehnter. Benedikt Doll erlitt derweil einen Rückschlag im Kampf um die Sprint-Wertung. Als 27. büßte er wichtige Punkte ein und liegt nun 41 Punkte hinter Tarjei Bö, der Siebter wurde.