Im vergangenen Jahr gewann Julia Simon den Gesamtweltcup im Biathlon. Auch der aktuelle Winter läuft überaus erfolgreich für die Französin – trotz des Riesenwirbels um die Vorwürfe des Kreditkartenbetrugs zu Lasten ihrer Teamkollegin Justine Braisaz-Bouchet.

Bei der WM in Nove Mesto gewann Simon vier Goldmedaillen, ihre WM-Titel 3 bis 6. Was aber wohl eher nicht klappen wird: die Titelverteidigung in der Weltcup-Gesamtwertung. Die hat die 27-Jährige schon recht unverhohlen abgeschrieben, schon vor den letzten Rennen im kanadischen Canmore.

Biathlon: Julia Simon schreibt die Gesamtwertung ab

Simon hingegen hat mit dem vierten Platz und 858 Punkten nur noch geringe Chancen auf die große Kristallkugel. Auf der Pole-Position liegt die Norwegerin Ingrid Landmark Tandrevold mit 964 Zählern vor Lisa Vittozzi (891) und Braisaz-Bouchet (881).

Simon hat in dem Vierkampf nur noch Außenseiterchancen – und macht keinen Hehl daraus: „Ich denke von Rennen zu Rennen. Mein großes Ziel sind die kleinen Kugeln“, sagt sie in einem Interview mit Medienvertretern des Weltverbands IBU.

Simon sieht Tandrevold enteilt

Auf die große Kugel macht sich Simon keine großen Hoffnungen mehr. Sie glaubt, dass Tandrevold – ihrerseits bei der für Simon so erfolgreichen WM die tragische Heldin – sich nur noch selbst schlagen kann: „Ingrid ist sehr stark, sie hat alles in ihrer Hand. Um sie zu besiegen, muss sie zwei Rennen verlieren. Ich denke nicht daran. Mein großes Ziel war die Weltmeisterschaft, nun bleibt mein Fokus auf bei den kleinen Kugeln.“

Simon ist bei diesen auf Kurs, in der Massenstart-Wertung liegt sie mit 31 Punkten Abstand auf dem ersten Platz vor der Schweizerin Lena Häcki-Groß. Auch in der Verfolgung führt sie die Tabelle an, mit 26 Punkten Vorsprung auf Lisa Vittozzi.

Im Sprint-Weltcup liegt derweil Tandrevold vorn, die schon abgeschlossene Wertung im Einzel ging an Vittozzi.