Mit ihrem 33:17-Erfolg in Kirchdorf sind die Allgäu Comets nach dem Heimpatzer gegen die Munich Cowboys auf die Siegerstraße zurückgekehrt.

Gerade noch rechtzeitig vor ihren kommenden drei Partien gegen die anderen Top-Teams der GFL Süd, in denen die Kemptener beweisen müssten, dass ihr komplett auf Pässe ausgelegtes Angriffssystem sie tatsächlich in die Playoffs tragen kann.

Los geht es am Sonntag gegen Samsung Frankfurt Universe und damit gegen die Top-Defense der Liga, die den Gegnern bisher nur 172 Yards Raumgewinn pro Partie erlaubte.

Und außerdem gegen Ex-Head-Coach Brian Caler, der fast ein ganzes Jahrzehnt im Allgäu Chef an der Seitenlinie war und das Team aus den Niederungen der bayerischen Ligen wieder zurück ins Oberhaus geführt hatte.

Bedwell gestaltete Comets-Offens komplett um

Nun als Head Coach der Frankfurter könnte man meinen, er würde sein Ex-Team kaum wiedererkennen. Nachfolger Stan Bedwell hat für sein Angriffskonzept schließlich die Comets auf den prominenten Offense-Positionen komplett umgekrempelt. Aber dies stimmt halt nur auf den ersten Blick und nur wenn man auf Quarterbacks und die Top-Receiver schaut.

Im Kern bauen die meisten GFL-Teams – und solche in geografischen Randlagen wie die Allgäuer allemal – für den Großteil ihrer Kader auf einheimische Spieler aus ihrer Region. Häufig solche, die aus dem eigenen Jugendteam hervorgekommen sind.

Ex-Coach Brian Caler kennt auch die Stärken von Justin Sollitare
Ex-Coach Brian Caler kennt auch die Stärken von Justin Sollitare

Spätestens wenn im Laufe des Spieles die Rotation der Spieler auf dem Feld beginnt und es auch auf den „Second String“ ankommt, dürfte Caler also haargenau die Schwächen der von ihm in den letzten Jahren gecoachten Akteure kennen und ausnutzen – so wie er bis 2017 deren Stärken genutzt hat.

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Kemptener brauchen Sieg gegen Frankfurt

Die Kemptener ihrerseits könnten einen Erfolg gegen Frankfurt dringend brauchen. Denn der Schock der Heimniederlage gegen die Munich Cowboys sitzt noch tief, und das Tabellenbild könnte für die derzeit Viertplatzierten etwas trügerisch sein, sollte der Patzer gegen die Münchner nicht nur ein einmaliger „Betriebsunfall“ gewesen sein.

Für die Cowboys war es der erste Sieg des Jahres, aber sie hatten in der ersten Saisonhälfte mit zwei Spielen gegen Meister Schwäbisch Hall und einem gegen Frankfurt verhältnismäßig viele für sie praktisch unlösbare Aufgaben.

Darrel Lynn Tate möchte mit den Munich Cowboys wieder siegen
Darrel Lynn Tate möchte mit den Munich Cowboys wieder siegen

Den Optimismus, dass ihr Team viel besser ist, als die Tabelle aussagte, ließen sie sich nie nehmen, und bestätigten diesen Eindruck gegen die Allgäuer.

Den einzigen wirklichen Dämpfer erlebten sie in Ingolstadt (21:44-Niederlage), die Dukes kommen nun zum Rückspiel am Sonntag ins Münchner Dantestadion. Auch die Ingolstädter haben sich drei der vier einzukalkulierenden Niederlagen gegen Hall und Frankfurt schon abgeholt. Mit fünf beziehungsweise vier Minuspunkten Rückstand auf die Playoff-Ränge können sich beide leise Hoffnungen machen, die Saison doch noch zum Erfolg zu wenden. Nach dem Spiel am 8. Juli gilt dies jedoch nur noch für den Sieger.

Dresdner wollen als Tabellenführer in die Sommerpause

Auch in der GFL Nord steht am Wochenende das Rennen um Rang vier im Blickpunkt. Die Dresden Monarchs und die Potsdam Royals stehen vor vermeintlich leichten Aufgaben zu Hause gegen Hildesheim und Hamburg. Die Dresdener dürften also als Tabellenführer in die kurze Sommerpause bis Anfang August gehen, die Potsdamer auf Rang fünf, vermutlich aber mit einem positiven Punktverhältnis.

Spannend sollte es in Braunschweig werden: Nach ihrer Heimniederlage gegen Berlin ließen die New Yorker Lions beim klaren 45:14-Sieg gegen Potsdam keinen Zweifel daran, dass sie am Ende wieder auf Rang eins stehen wollen und können. Nun kommen die Cologne Crocodiles, die dank des Lions-Ausrutschers gegen die Berlin Rebels überraschenderweise das Team der GFL Nord gewesen waren, das 2018 am längsten ungeschlagen blieb.

Es folgten aber klare Niederlagen in Berlin und daheim gegen Dresden, sodass man nun schon den Atem von Verfolger Potsdam im Nacken spürt und binnen drei Wochen vom ungeschlagenen Team fast schon zum „fünften Rad am Wagen“ im Playoff-Rennen werden könnte. Es sei denn, die Kölner schaffen das nahezu Unmögliche: Braunschweig eine weitere Heimniederlage zuzufügen.

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