Max Meyer hat einen neuen Verein. Was für die meisten Profis ein einschneidendes Erlebnis sein dürfte, mutet für den früheren deutschen Nationalspieler fast schon gewöhnlich an.
Für Meyer ist es der fünfte Klub seit 2018: Nachdem er Schalke 04 im jenem Sommer verlasen hatte, folgten Stationen bei Crystal Palace, dem 1. FC Köln, Fenerbahce Istanbul – und jetzt FC Midtjylland. (NEWS: Alles zum Transfermarkt im SPORT1-Transferticker)
Der Mittelfeldspieler beendete das Abenteuer in der Türkei nach nur einem halben Jahr und wechselt nun also nach Dänemark. Wie der amtierende Meister mitteilte, wird Meyer bis zum Saisonende ausgeliehen, ehe der Verein ihn im Sommer fest verpflichten kann.
Meyers Abstieg beginnt mit einer Suspendierung
Meyer versucht nun also sein Glück in einer Liga, die bestenfalls zum europäischen Durchschnitt zählt. Dabei galt er jahrelang als einer der größten Hoffnungsträger in der Bundesliga.
Der ehemalige Nationalspieler gewann mit der deutschen Auswahl die Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro im Jahr 2016. Zudem feierte er ein Jahr später mit der U21 den Europameistertitel in Polen.
Doch seit seinem Abschied von Schalke 04 stagnierte seine Karriere – genau genommen sogar schon einige Monate vor dem Wechsel nach England.
Meyer hatte in einem Interview erklärt, er habe mit den Knappen abgeschlossen, was seine Suspendierung zur Folge hatte. Und während der Edeltechniker auf der Tribüne landete, gab ihm sein Berater Roger Wittmann einen Rucksack auf den Weg, der ihn fortan begleitete.
Berater-Spruch belastet Meyer
Der Spruch vom „internationalen Klassespieler“ (Wittmann), den der Berater laut damaligem Schalke-Chef Christian Heidel sogar als „Weltklasse“ tituliert hatte, wurde Meyer nicht mehr los. Zu den schwachen Leistungen kam der Spott, vornehmlich aus Gelsenkirchen.
Beim Premier-League-Klub Crystal Palace wurde er nach zwei Jahren in die U23 des Vereins abgeschoben. Der erhoffte Durchbruch in England blieb aus und so kehrte er 2021 zum 1. FC Köln in die Bundesliga zurück.
Er sollte den Geißböcken mit spielerischen Impulsen im Mittelfeld aus dem Abstiegskampf verhelfen, doch mit nur zehn Einsätzen blieb Meyer vieles schuldig, sodass sein Vertrag nach der Saison 2020/2021 endete.
Der 26-Jährige wechselte im September des vergangenen Jahres zu Fenerbahce Istanbul und hoffte auf einen weiteren Neustart. Doch auch beim türkischen Traditionsverein kam Meyer auf lediglich sechs Pflichtspiele und einen Treffer in der Europa League.
Erneuter Wechsel für Meyer nach Dänemark
Nach nur fünf Monaten wurde also der nächste Schlussstrich gezogen – und statt in einer europäischen Topliga zu glänzen, verdient der Mittelfeldregisseur nun also in Dänemark sein Geld.
Immerhin gilt der FC Midtjylland, der Brentford-Besitzer Matthew Benham gehört, als der fortschrittlichste und ambitionierteste Klub des Landes – auch wenn er international derzeit nur in der Conference League vertreten ist.
Meyer geht die Sache dennoch optimistisch an: „Nach ein paar guten Gesprächen mit den Verantwortlichen hatte ich keine Zweifel, dass hier der perfekte Ort für mich ist“, zitierte ihn Midtjylland auf der Klub-Homepage.
Und wer weiß: Vielleicht kann das frühere Schalke-Juwel fernab vom europäischen Spitzenfußball tatsächlich noch einmal beweisen, dass sein Berater doch nicht ganz falsch lag.