In der proppevollen S-Bahn Richtung Messegelände ist Jenny Wolf inmitten der unzähligen Volunteers aus aller Welt nur eine von vielen.

Im Outfit von Team Germany macht sich die frühere Eisschnelllauf-Weltmeisterin auf den Weg zu ihrem neuen Job, der in ihrer Heimatstadt ein großes Highlight für sie bereit hält: Die Special Olympics World Games.

Als Bundestrainerin Bildung und Wissenschaft bei Special Olympics Deutschland (SOD) ist Wolf bei den Weltspielen für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung mittendrin.

„Es kommt kein Berliner daran vorbei, zu merken, dass hier etwas ganz Besonderes passiert“, sagte Wolf im Gespräch mit dem Sport-Informations-Dienst (SID).

Ex-Weltmeisterin engagiert sich bei den Special Olympics

Ende 2020 kehrte die heute 44-Jährige der Eisschnelllauf-Szene den Rücken, fünfmal Weltmeisterin und Olympia-Zweite 2010 in Vancouver wurde sie, kurz vor ihrem Ausscheiden war Wolf sogar für elf Wochen Bundestrainerin.

Als Aktive hatte sie bereits Berührungspunkte mit der deutschen Organisation der Special-Olympics-Bewegung, weshalb sie bei der Entscheidung über ihren neuen Job nicht lange überlegen musste.

Während der Weltspiele in Berlin (bis 25. Juni) ist Wolf als Ansprechpartnerin für Trainer und Problemlöserin für Anliegen aller Art gefragt.

„Für die Special Olympics sind die Spiele in Berlin ein riesen Meilenstein“, sagte Wolf, die sich durch ihren Job intensiv mit den Herausforderungen und Chancen von Inklusion beschäftigt: „Sich selbst zu reflektieren hilft meistens. Wie kommuniziere ich, wie kann ich etwas noch einfacher sagen?“

Anders als während ihrer aktiven Karriere stünden Medaillen nicht im Mittelpunkt, auch „das Kennenlernen und sich in einer großen Gemeinschaft wohlzufühlen“ seien zentrale Aspekte der Weltspiele – doch Wolf betont: „Wir haben die Athleten schon so vorbereitet, dass sie die beste Leistung zeigen. Alle wollen auf dem Treppchen stehen.“