Am Sonntag stehen in Berlin die letzten Wettkämpfe auf dem Programm.

Am Abend werden die 16. Internationalen Sommerspiele der Special Olympics in Berlin dann mit der Abschlusszeremonie beendet. Dann liegen neun Tage mit dem größten Sportfest der Inklusion hinter der Bundeshauptstadt.

Der richtige Zeitpunkt für Special Olympics Deutschland, ein Fazit zu ziehen. Und der Gastgeberverband ist mehr als zufrieden mit der Veranstaltung. „Aus sportlicher Sicht können wir mehr als zufrieden sein. Unsere Sportler*innen haben in Berlin ihr Bestes gegeben und ich sehe in der Delegation viele glückliche Gesichter“, zog Delegationsleiter Tom Hauthal eine positive Bilanz – kein Wunder nach über 150 Medaillen bis zum vorletzten Wettkampftag.

Doch nicht nur sportlich konnten die Weltspiele in Deutschland überzeugen. „Es waren großartige Wettbewerbe und unseren Sportler*innen wurde eine würdige Bühne geboten“, sprach Thomas Gindra, Vizepräsident Special Olympics Deutschland, auch der Stadt Berlin als Gastgeber ein großes Kompliment aus.

Tim Shriver, Vorsitzender der Special Olympics, zeigte sich ebenfalls von der Atmosphäre in Berlin begeistert. „Die Menschen in Deutschland haben sich stark gemacht und unsere Sportler haben die Erwartungen übertroffen.“

Funktionäre und Sportler sind begeistert

Doch darauf dürfe man sich nun nicht ausruhen, hob Gindra den Zeigefinger. „Die Weltspiele haben uns eine beeindruckende Plattform für inklusiven Sport gegeben“, betonte Gindra, der auch als Headcoach Tischtennis Mitglied des TeamSOD ist, und fügte hinzu: „Wir wollen diesen Schwung mitnehmen und durch die Zusammenarbeit mit unseren Partnern, der Politik, den beteiligten Kommunen, den Medien, dem organisierten Sport, den Einrichtungen sowie auch den zahlreichen neuen, motivierten Unterstützern dauerhaft sichtbar bleiben.“

Doch nicht nur bei den Funktionären konnten die Weltspiele überzeugen, auch die deutschen Sportler zeigten sich von der Veranstaltung begeistert. „Die Weltspiele waren für mich und das gesamte Team sehr emotional, wir haben es sehr genossen – vor allem die Atmosphäre“, sagte Ralf Andrasch. Der Fußballtorhüter durfte bei der Eröffnungsfeier bereits den Eid sprechen, was bei ihm bleibenden Eindruck hinterlassen hat, aber „genauso toll war der Austausch mit den Athleten aus den anderen Ländern und die Begegnung mit Unified Partnern“.

Aegir Olafsson sitzt seit seiner Kindheit im Rollstuhl. Bei den Special Olympics World Games tritt er trotzdem im Gewichtheben an und sorgt für einen Gänsehautmoment.

Aegir Olafsson sitzt seit seiner Kindheit im Rollstuhl. Bei den Special Olympics World Games tritt er trotzdem im Gewichtheben an und sorgt für einen Gänsehautmoment.

Auch für Tennisspielerin Sophie Rensmann hielt die Eröffnungsfeier eine besondere Ehre bereit. Sie entzündete die Flamme der Hoffnung. Dies sei natürlich ihr persönliches Highlight gewesen. „Aber toll fand ich auch, dass ich im Tennisdoppel Silber gewonnen habe.“

„Medaillen sind nebensächlich“

Doch bei allem sportlichen Erfolg stand vor allem das gemeinsame Erlebnis bei diesen Spielen, deren Motto ‚Gemeinsam unschlagbar‘ ist, im Vordergrund. Natürlich sei man auch angetreten, um Medaillen zu gewinnen, sagte Basketballer Stefan Wochele, „aber Medaillen sind auch nebensächlich, weil es sich toll anfühlt und die ganze Welt hier war“.

Dieses Gefühl dürfen die Athleten nun nochmal einen Tag erleben, ehe die Special-Olympics-Flamme am Sonntag erlischt. Diese wird dann erst 2025 wieder entzündet, wenn die Winterspiele der Special Olympics in Turin stattfinden. Weitere zwei Jahre später sind wieder Sommerspiele am Start, dann im australischen Perth.