Nach drei Jahren ohne festes Cockpit in der Formel 1 steht Nico Hülkenberg vor seiner zweiten Saison seit der Rückkehr in die Königsklasse des Rennsports. Doch die Aussichten auf Erfolg sehen für die letzte deutsche F1-Hoffnung eher düster aus.

„Er muss so schnell wie möglich weg da! Weil das wird nichts werden. Er kann nur zeigen, dass er besser ist als sein Teamkollege, was die meiste Zeit der Fall war. Ende letzten Jahres wurde das, auch im Qualifying, ein bisschen schwieriger, weil er mit dem Update nicht so zurechtkam wie Magnussen“, forderte TV-Experte Ralf Schumacher bei Sky und erneuerte damit seine Kritik am Rennstall.

Schumacher kritisiert das gesamte Konzept

Laut Schumacher ist das gesamte Konzept des US-amerikanischen Rennstalls, der im vergangenen Jahr mit 12 Punkten das Schlusslicht der Teamwertung war, zum Scheitern verurteilt.

Haas bezieht anders als die meisten anderen Teams viele Teile vom Hersteller Ferrari und hat kaum eigene Mittel zur Verfügung. Haas habe, wie Schumacher behauptet, nicht die notwendige Infrastruktur, sondern nur „ein Designoffice und eine Halle“, in der die eingekauften Teile zusammengebaut würden.

„Die beauftragen andere Leute, für sie etwas herzustellen. Das wird nie reichen, um vorne mitzufahren, und das sehe ich als Problem“, kritisierte der ehemalige F1-Fahrer.

„Man hat, übertrieben ausgedrückt, das Gefühl, das Auto wurde sauber gemacht und mit ein paar kleinen Änderungen zurückgeschickt. Woher sollen die auch kommen? Man spart ja“, erklärte er bereits einige Tage zuvor bei Sky.

Kann sich Hülkenberg beweisen?

Team-Besitzer Gene Haas habe laut Schumacher seit dem F1-Einstieg 2016 nicht erkannt, dass man ohne eine eigene Entwicklungsabteilung keinen Erfolg haben könne.

Ob die Beförderung von Ayao Komatso vom Chef-Techniker zum Teamchef daran etwas ändern könne? „Da nutzt der beste Techniker nichts, solange der Chef nicht versteht, dass das so nicht weitergehen kann. Ich glaube, wir werden nicht so viele gute Szenen vom Haas sehen“, vermutet Schumacher.

Im Hinblick auf Hülkenbergs am Ende der Saison auslaufenden Vertrag, sind dies keine Voraussetzungen, um sich in diesem Jahr für eine Verlängerung oder andere Teams zu empfehlen.

Ein erster Eindruck der tatsächlichen Leistungsstärke des Rennwagens wird sich jedoch erst am Samstag beim Saisonauftakt in Bahrain zeigen (ab 16 Uhr im SPORT1-LIVETICKER). Mit Platz zehn hat der deutsche Fahrer eine gute Ausgangsposition.