Hockenheim – Triumph im Heimspiel für Nico Rosberg.
Der WM-Spitzenreiter fuhr beim Großen Preis von Deutschland auf dem Hockenheimring (Highlights, ab 19.00 Uhr im TV auf SPORT1) überlegen vor dem finnischen Williams-Piloten Valtteri Bottas zu seinem vierten Saisonsieg und baute die Führung im Gesamtklassement auf seinen diesmal drittplatzierten Mercedes-Teamkollegen Lewis Hamilton wieder auf 14 Punkte aus.
Weltmeister Sebastian Vettel landete im Red Bull auf Rang vier.
„Es ist ein besonderes Gefühl, zu Hause zu gewinnen. Ich habe die Stimmung bis ins Auto gespürt, vielen Dank an die Fans“, sagte der 29-Jährige, der unter der Woche seinen Vertrag bei den Silberpfeilen langfristig verlängert hatte, bei der Siegerehrung: „Wir werden heute noch ein bisschen feiern.“
Erster Sieg in Deutschland
Der frisch verheiratete Fußball-Fan Rosberg erfüllte sich damit den Traum vom ersten Sieg in Deutschland genau eine Woche, nachdem die deutschen Fußballer bei der WM ebenfalls ganz oben auf dem Treppchen gestanden hatten.
Sebastian Vettel verpasste das Treppchen dagegen knapp, sah das „Glas aber dennoch halb voll“.
Vettel: Zweiter Stopp „ein bisschen zu spät“
Der zweite Stopp sei „gepaart mit der gelben Flagge ein bisschen zu spät gekommen“, sagte Vettel bei „RTL“ in schönster hessischer Mundart. Am Sky-Mikrofon bedauerte er auf Hochdeutsch, dass „außer Apfelschorle heute nichts drin ist“ (DATENCENTER: WM-Stand Fahrer)
Weltmeister Lukas Podolski hatte auf der Tribüne fleißig die Daumen gedrückt und zuvor auch Grüße an Rekordweltmeister Michael Schumacher geschickt (DATENCENTER: Das Renn-Ergebnis).
„Ich möchte Michael und seine Familie grüßen. Ich wünsche ihm ganz viel Kraft, damit es ihm wieder besser geht. Den Pokal in Brasilien haben wir auch für ihn gewonnen“, so der Ex-Spieler des 1. FC Köln (
Hamilton mit Aufholjagd
Im Schatten von Rosberg zeigte Stallgefährte Hamilton die erhoffte Aufholjagd, nachdem eine geplatzte Bremsscheibe im Qualifying und ein Getriebewechsel vor dem Rennen den englischen Ex-Weltmeister bis auf Rang 20 in der Startaufstellung nach hinten gespült hatten.
„Ich habe alles gegeben, es hat viel Spaß gemacht“, so Hamilton.
Mercedes hatte bei Hamiltons F1 W05 Hybrid nach dem spektakulären Crash vom Samstag die Bremsen eines anderen Herstellers aufgezogen, mit denen auch Rosberg unterwegs war.
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Heftiger Unfall nach dem Start
Ebenfalls mit einem heftigen Unfall von Williams-Pilot Felipe Massa startete das Rennen.
Der Brasilianer hatte sich nach einer Kollision mit McLaren-Pilot Kevin Magnussen (Dänemark) überschlagen, konnte aber unverletzt aus seinem Auto steigen.
„Mir geht es gut, aber ich bin trotzdem sehr enttäuscht“, sagte Massa.
Rosberg souverän
Nach einer kurzen Safety-Car-Phase gab Rosberg wieder Gas und zog an der Spitze des Feldes einsam seine Kreise.
Hinter ihm ging es allerdings rund, es flogen sprichwörtlich die Fetzen – und Fahrzeugteile.
Hamilton zwischenzeitlich Zweiter
Hamilton pflügte ohne Rücksicht auf Verluste durch das gesamte Feld, zeigte spektakuläre Überholmanöver und schreckte auch vor Berührungen der Konkurrenten wie Adrian Sutil nicht zurück.
Weil der Engländer auf den härteren Reifen gestartet war und den ersten Boxenstopp länger hinauszögern konnte, lag er zwischenzeitlich sogar auf Rang zwei.
Vettel im Duell mit Ferrari
Auch Vettel ließ wie zuletzt in Silverstone die alte Rivalität mit Fernando Alonso und Ferrari wieder aufleben.
Im direkten Duell mit dem Spanier und dessen Teamkollegen Kimi Räikkönen setzte sich der Heppenheimer mit Glück und Geschick durch – ohne Materialschaden, diesmal beim Finnen, ging auch dieses Manöver nicht über die Bühne.
Harter Kampf mit Button
Hamilton, der nach 27 Runden zum Reifenwechsel in die Box fuhr, kam als Achter zurück auf die Strecke und schnappte sich direkt Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo (Australien).
Eine härtere Nuss war dann anschließend aber sein ehemaliger Teamkollege Jenson Button im McLaren, die beide Engländer kamen sich ebenfalls sehr nahe.
Vettel hadert mit Team
Vettel hing nach dem zweiten Stopp außerhalb der Podiumsplätze hinter Alonso fest – und zweifelte an der Taktik seines Teams.
Auf die Aufforderung, Benzin zu sparen, funkte der 27-Jährige ungehalten zurück: „Ihr müsst mir schon sagen, was ihr wollt, ob ich überholen soll oder Benzin sparen.“
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Toro Rosso in Flammen
Schauspieler Patrick Dempsey verschluckte sich anschließend fast beim Blick auf die TV-Bilder vom brennenden Toro Rosso des Russen Daniil Kwjat, dessen Motor in Flammen aufgegangen war.
Kwjat schaffte es jedoch rechtzeitig aus dem Fahrzeug.
Sutil raus, Hülkenberg gut
Auch Sutil musste seinen Sauber nach einem Dreher auf der Start- und Zielgeraden unfreiwillig abstellen und zu Fuß zurück in die Box laufen.
Während der Gräfelfinger damit weiter punktlos ist, sammelte Nico Hülkenberg als Siebter erneut ein paar Zähler ein.