Vor ihrem anstehenden Marathon-Debüt hat Lauf-Ass Gesa Felicitas Krause emotionale Einblicke in das Zusammenspiel als Mutter mit einer kleinen Tochter und dem Training gegeben.

Die bisherige Mittelstrecklerin hat eine intensive Saison auf der Bahn hinter sich. In der zweiten Saison nach der Geburt ihrer Tochter Lola in 2023 war Krause bei ihrem Saison-Auftakt in Oslo Mitte Juni gestürzt und hatte sich dabei eine Rippe gebrochen.

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Lauf-Ass Gesa Felicitas Krause gewährt emotionale Einblicke
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„Ich muss jetzt einfach durchhalten“

Dennoch wurde sie rechtzeitig für die WM in Tokio fit und kämpfte sich in ihrem siebten WM-Finale trotz eines Sturzes am letzten Wassergraben auf den siebten Platz.

Krause erklärte im Interview mit der Welt am Sonntag, dass dies sowohl mental als auch körperlich zehren würde: „Seit Wiederaufnahme des Trainings nach meiner Schwangerschaft habe ich fast durchtrainiert, hatte keinen Urlaub und keine Pause. Und das merke ich, mein Körper merkt es. Ich muss jetzt einfach durchhalten.“

Zusammenspiel zwischen Training und Familie

Das Lauf-Ass verriet, dass bei ihr Zuhause „immer Trubel“ sei. „Ich will jetzt nicht sagen, dass es eine Katastrophe ist – es ist einfach immer viel los. Und wenn nicht gerade Training und Laufen ansteht, sind es andere Dinge. Aber wir haben unseren Rhythmus gefunden, das funktioniert alles gut – mein Lebensgefährte und sind einfach ein gutes Team“, berichtete die 33-Jährige.

Und fügte hinzu: „Und was ich feststelle: Jetzt, da die Kleine ein bisschen älter wird, finde ich es einfacher als im ersten Lebensjahr. Ein Baby oder Kleinkind versteht natürlich noch nicht, was auf meinen Terminkalender steht. Aber wenn ich Lola jetzt sage, dass ich trainieren oder laufen muss, dann versteht sie das – und das macht es für mich vom Gefühl her gerade viel, viel einfacher.“

Eine neue Reise beginnt

Nun beginnt für Krause mit dem Wechsel auf die Marathon-Distanz eine Reise ins Ungewisse. „Ich kann noch gar nicht sagen, wohin diese Reise führt“, erklärte sie, „aber um überhaupt die Möglichkeit zu haben, ein bisschen mehr zu wissen, muss ich beginnen.“

Die zweimalige WM-Dritte über 3000 m Hindernis startet am 7. Dezember in Valencia erstmals über die 42,195 km. Endgültig Abschied von der Bahn möchte sie damit noch nicht nehmen, aber sie wolle auch mit Blick auf die kommenden Olympischen Sommerspiele 2028 in Los Angeles „langfristig denken“ und sich zumindest die Option schaffen, noch mehrere Jahre im Marathon unterwegs zu sein.

Marathon-Umstieg als langfristiges Projekt

„Und wenn ich vielleicht tatsächlich ein paar Jahre Marathon laufen will, ist das nichts, was man mal eben so macht und es auf Anhieb toll wird“, sagte die 33-Jährige und ergänzte: „Es ist eine Disziplin, die ein paar Jahre Zeit braucht, bis man zu seinem besten Leistungsvermögen kommt.“ Ihr Wechsel sei daher keine Entscheidung gewesen, „die salopp nach der Saison gefallen ist“, sondern über „einen längeren Zeitraum gewachsen“ sei.

Gemeinsam mit ihrem langjährigen Coach stellt sie das Training um, testet Verpflegungsstrategien und tastet sich an längere Dauerläufe heran. „Ich gehe da nicht naiv, sondern mit viel Respekt heran“, versicherte Krause.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)