Ein solches Desaster hätten nicht viele Trainer bei Manchester United überstanden.

Das 0:5 im Topspiel der Premier League gegen den FC Liverpool war eine Katastrophe für den stolzen Klub, der damit die dritthöchste Niederlage der Geschichte hinnehmen musste. 0:4 zur Pause – das hatte es noch nie gegeben.

Die heftige Pleite ist der Tiefpunkt der Amtszeit von Ole Gunnar Solskjaer, die seit seinem Amtsantritt 2018 nie das halten konnte, was sie versprach. Der Norweger war bei den Red Devils als Spieler zum Idol geworden und wird geschätzt wie kaum ein anderer. Aber nun schwindet die Hoffnung, dass er United zu einem Team machen kann, das Titel gewinnt.

Das sieht auch die englische Trainer-Legende Harry Redknapp so. „Man kann nicht sagen, dass man dem Manager weiterhin vertraut, wenn alles um ihn herum zusammenbricht. Die Spieler kommen mit allem durch. Das ist katastrophal für einen Verein“, schrieb der 74-Jährige in seiner Kolumne für Sky Sport.

Redknapp: „Als würde man Bambi erschießen“

Der erfahrene Coach, der seit 2017 im Ruhestand ist, sieht Probleme bei der Autorität von Solskjaer. „Die Umkleidekabine von United gleicht eher einem Ferienlager. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Solskjaer wütend wird und den Spielern sagt, was sie tun sollen. Das ist alles viel zu nett. Nehmen Sie die Liverpooler Spieler, sie haben – im positiven Sinne – Angst vor Klopp. Sie wissen, dass sie mit solchen Fehlern nicht davonkommen werden. Bei Solskjaer können sie es.“

Jürgen Klopp spricht nach dem 0:5-Sieg der Red Devils gegen Manchester United darüber, dass er nur ungern in der Haut des Rivalen Ole Gunner Solskjaer stecken möchte.

Jürgen Klopp spricht nach dem 0:5-Sieg der Red Devils gegen Manchester United darüber, dass er nur ungern in der Haut des Rivalen Ole Gunner Solskjaer stecken möchte.

Daher glaubt Redknapp, dass die Zeit des 48-Jährigen auf der Trainerbank im Old Trafford abgelaufen ist. Er weiß aber auch, wie schwer sich die Verantwortlichen mit einer solchen Entscheidung tun.

„Es tut mir leid, aber er kann nicht bleiben. Und das ist schwierig, denn er ist im Verein sehr geachtet. Ich habe es schon einmal gesagt: ihn zu entlassen ist, als würde man Bambi erschießen.“

Noch ist Solskjaer aber im Amt. Am Samstagabend treten die Red Devils bei Tottenham Hotspur an. Eine weitere Niederlage kann sich der Coach wohl nicht erlauben.