Doha – Die deutschen Handballer haben bei der WM 2015 vom 15. Januar bis 1. Februar in Katar eine Hammergruppe erwischt.

Die Auswahl des Deutschen Handball-Bundes (DHB) trifft als umstrittener Nachrücker für Australien in Gruppe D auf den WM-Zweiten Dänemark, ihren Playoff-Bezwinger Polen, den dreimaligen Titelgewinner Russland, Panamerika-Champion Argentinien und Vize-Asienmeister Bahrain.

Sein „Vize“ Bob Hanning meinte: „Das ist eine schwere Gruppe, die keine Fehler verzeiht, aber alle Möglichkeiten offenlässt.“ Wildcard-Teilnehmer Deutschland war für die Auslosung von der IHF dem schwächsten Lostopf zugeordnet worden.

Trainerfrage noch offen

Wer die deutsche Mannschaft nach der Trennung vom ehemaligen Bundestrainer Martin Heuberger nach Katar führen wird, steht noch nicht fest.

Bis Ende Juli soll noch eine Liste mit möglichen Nachfolgern erstellt werden. Erst danach werden Gespräche aufgenomen. Der auslaufende Vertrag von Heuberger war nach dem Debakel in der WM-Quali gegen Polen nicht mehr verlängert worden.

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Trotz sportlich verpasster Qualifikation war Deutschland für die WM der Startplatz von Ozeanien zugesprochen worden. Die IHF hatte ihr Vorgehen damit begründet, dass es gegenwärtig keinen vom Weltverband anerkannten Kontinentalverband Ozeanien gebe.

Kritik an Australien-Verbannung

Leidtragender der umstrittenen Entscheidung war Australien. Nach zuletzt sechs WM-Teilnahmen in Folge wurde den „Aussies“ trotz erfolgreicher Qualifikation gegen Neuseeland die Startberechtigung wieder entzogen.

Der australische Handball-Verband HA hatte daraufhin mit eindringlichen Worten an die IHF appelliert und versucht, auf diplomatischem Weg noch eine einvernehmliche Lösung zu finden – ohne Erfolg.

Auch ehemalige Stars wie der frühere Welthandballer Daniel Stephan oder Stefan Kretzschmar hatten die nachträgliche WM-Wildcard für die deutsche Nationalmannschaft scharf kritisiert (KOLUMNE: Es geht nur ums Geld).