Hiobsbotschaft für eine der deutschen Gold-Heldinnen bei der Leichtathletik-EM in München im vergangenen Jahr: Sprinterin Lisa Mayer (Wetzlar) wird die WM in Budapest (19. bis 27. August) verletzungsbedingt verpassen.
Wie der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) am Samstag mitteilte, erlitt die 27-Jährige im Training eine Blessur am Biceps femoris, zu deutsch auch Beinbeuger genannt. Eine wochenlange Pause ist unausweichlich, auch die Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften in Kassel am 8. und 9. Juli gestaltet sich so als unmöglich.
Lückenkemper hatte Mayer im SPORT1-Interview eben noch als eine ihrer härtesten Konkurrentinnen dort bezeichnet (Gina Lückenkemper im SPORT1-Interview: „Ich habe mich bei der EM am Ende selbst zerstört“).
Lisa Mayers Tränen rührten Fans in München
Mayer zählte in München zusammen mit Europameisterin Gina Lückenkemper (Berlin), Alexandra Burghardt (Burghausen) und Rebekka Haase (Wetzlar) zur Goldstaffel über 4×100 Meter.
Nach dem Sieg vergoss Mayer Tränen und sprach bei SPORT1 von einem „Riesen-Happy-End einer unglaublich schweren Zeit“, ihre Karriere war von unzähligen Verletzungs-Rückschlägen geprägt. Der Bitterste: Sie verpasste 2021 die Olympischen Spiele in Tokio, weil in einem Trainingscamp in Japan eine alte Muskelverletzung wieder aufgebrochen war. Das Aus für die damals in Top-Form befindliche Mayer war damals der Olympia-Türöffner für die selbst mit Verletzungsproblemen kämpfende Lückenkemper – die mit der Staffel in Tokio unter dramatischen Umständen Edelmetall verpasste.
In München war Mayer ihrerseits Profiteurin einer Verletzung von Tatjana Pinto – nun ist sie wieder diejenige, die einen frustrierenden Tiefschlag einstecken muss.
„Es ist erst einmal ein Schock, ein herber Rückschlag. Der Weg bis zu den Olympischen Spielen 2024 in Paris wird definitiv nicht einfacher, aber es geht immer irgendwie weiter“, sagte Mayer.