Star-Trainer José Mourinho hat am Dienstagabend eine emotionale Rückkehr an die Stamford Bridge erlebt. Beim Gastspiel von Benfica Lissabon beim FC Chelsea in der Champions League war Mourinho nicht nur als Cheftrainer der Adler gefordert, sondern agierte auch als Streitschlichter – um die eigenen Fans zu besänftigen.
Was war passiert? Kurz vor der Halbzeitpause lief Chelseas Mittelfeld-Star Enzo Fernández zur Eckfahne vor dem mitgereisten Anhang der Gäste aus Portugal. Dabei wurde der Argentinier, der von 2022 bis 2023 für Benfica spielte, unrühmlich von Teilen der Gästefans empfangen und sogar mit Gegenständen wie Flaschen beworfen.
Mourinhos Einsatz zeigt Wirkung
Fernández reagierte höhnisch mit Applaus, die Ausführung der Ecke verzögerte sich.
Eine Szene, die sich Mourinho nicht länger mit ansehen wollte. „The Special One“ verließ seine Coaching-Zone, lief schnell in Richtung der Grundlinie, stellte sich vor die eigenen Fans und bat diese intensiv darum, das Werfen von Gegenständen einzustellen.
Offenbar hatte der couragierte Einsatz Mourinhos Erfolg, nach einiger Zeit entkam Fernández den Beschimpfungen. Er führte die Ecke aus und entfernte sich schnell vom Gästeblock an der Stamford Bridge.
Grund für die aufgeheizte Stimmung war der forcierte Wechsel des Argentiniers im Winter 2023. Eine halbe Saison, nachdem der 24-Jährige aus Argentinien zu Benfica gewechselt war, hatte er den Klub bereits wieder verlassen. Zwar erhielt Benfica vom FC Chelsea rund 120 Millionen Euro für Fernández, dennoch hat der Transfer bis heute einen erkennbaren Beigeschmack hinterlassen.
Wechsel-Frust bei Benfica: „Werde nicht um einen Spieler weinen“
Kurz nach seinem Abgang hatte sich auch Benfica-Präsident Rui Costa kritisch geäußert: „Enzo Fernández wollte nicht bei Benfica bleiben. Er hat uns keine Chance gelassen. Ich habe mein Bestes gegeben, ich bin traurig, aber ich werde nicht um einen Spieler weinen, der nicht bleiben wollte. Als Chelsea kam, war es wirklich unmöglich, seine Meinung zu ändern.“
Weiter sagte der ehemalige Nationalspieler damals: „Ich habe Chelsea vorgeschlagen, dass er bis zum Sommer zu einem niedrigeren Preis bleibt, aber der Spieler wollte nicht bei Benfica weitermachen – und da hat sich alles geändert.“
Am Dienstagabend konnten Fernández und Chelsea einen 1:0-Sieg gegen seinen Ex-Klub bejubeln. Mourinho hatte die Blues von 2004 bis 2007 sowie von 2013 bis 2015 trainiert.