Atlético Madrids Trainer Diego Simeone hat sich nach der Auftaktklatsche seiner Mannschaft gegen Paris Saint-Germain (0:4) über die Schiedsrichterleistung geärgert. Referee Istvan Kovacs war nach dem Abpfiff schnell in den Fokus gerückt. Simeone wollte eigentlich nicht darüber sprechen, tat es dann aber doch.
„Nach 14 Jahren habe ich es satt, über Schiedsrichter zu sprechen“, sagte der Argentinier auf der Pressekonferenz. „Ich bin gelangweilt davon, über sich wiederholende Themen zu sprechen. Sonst wirken wir immer wie Opfer – und ich fühle mich nicht wie ein Opfer“, führte er weiter aus.
Frust bei Urgestein Koke
Mittelfeldspieler Koke wurde nach der Partie dagegen deutlicher und kritisierte die Entscheidung, den vermeintlichen Anschlusstreffer zum 1:2 zurückzunehmen (60.).
„Wenn er es will, pfeift er es, wenn nicht, pfeift er es nicht. Die kleinen Details fielen immer auf die gleiche Seite“, ärgerte sich der Kapitän der Spanier. Nach VAR-Eingriff hatte Kovacs auf Foul von Koke an PSG-Star Desiré Doué entschieden. „Für mich ist ein 0:4 nicht fair“, führte Koke aus.
Simeone lobte trotz der klaren Niederlage den Start seiner Mannschaft: „Von der Absicht und dem Engagement her habe ich ein Team gesehen, das es versucht hat, es aber nicht geschafft hat.“ Der Trainer betonte: „Wir müssen jetzt gute Ergebnisse holen. Die Tordifferenz ist hart.“
Geld-Schere zwischen Atlético und PSG
Neben der Schiedsrichter-Diskussion sprach Simeone auch die ungleichen wirtschaftlichen Möglichkeiten beider Teams an. „Als Luis Enrique (Trainer PSG, Anm. d. Red.) jemanden für die linke Seite brauchte, haben sie 70 Millionen Euro von der Bank genommen“, so Simeone mit Blick auf den PSG-Wintertransfer von Khvicha Kvaratskhelia.
PSG hatte in den vergangenen Transferperioden insgesamt rund 220 Millionen Euro für neue Spieler ausgegeben. Atlético selbst investierte im Sommer zwar auch viel Geld – unter anderem 75 Millionen Euro für Júlian Álvarez – doch Simeone machte klar: „Wir hatten nicht die Fähigkeit oder die Geduld, ihre Verteidigung zu testen. PSG hatte beides in großen Mengen.“
Bleibt abzuwarten, ob Atlético die Kurve kriegt. Nach der Auftaktklatsche sind Siege gegen die Seattle Sounders und Botafogo aus Rio de Janeiro Pflicht, wenn das Achtelfinale der Klub-WM noch erreicht werden soll.