Mit verschnupfter Nase kam Waldemar Anton zu einer Medienrunde im Teamhotel in Fort Lauderdale (USA), bei der auch SPORT1 dabei war. „Von diversen Klimaanlagen. Mal warm, dann wieder kalt. Aber es ist okay“, so der Innenverteidiger und weiter: „Du kannst das nicht verhindern.“ Bis Dienstag muss er wieder topfit sein.
Im Achtelfinale der Klub-WM trifft der BVB auf den mexikanischen Verein CF Monterrey. Und dieses Highlight würde sich der 28-Jährige nur äußerst ungern entgehen lassen. Vor allem, weil es gegen sein Kindheits-Idol geht.
Ex-Real-Star Sergio Ramos heuerte im Februar bei Monterrey an, nachdem er zuvor rund ein halbes Jahr vertragslos war. „Das ist natürlich was Schönes. Als Kind habe ich zu ihm aufgesehen“, erklärte Anton und weiter: „Ich habe letztens erst darüber nachgedacht, dass ich dieses Jahr schon gegen echt viele Spieler gespielt habe, gegen die ich schon immer gerne gespielt hätte. Zum Beispiel Cristiano Ronaldo, aber auch gegen große Nationen wie Frankreich und Portugal.“
Anton hebt Ramos Professionalität und Zweikampstärke hervor. Noch beeindruckter ist er allerdings von den Führungsqualitäten und Mentalität des Spaniers.
Standing von BVB-Star deutlich verbessert
Eigenschaften, die auch Anton auszeichnen und bei seinem Trainer enorm gut ankommen. Schon zum wiederholten Male lobte Kovac seinen Innenverteidiger als „absolutes Vorbild“, auf das er sich immer verlassen könne. Antons Standing hat sich in den letzten Wochen und Monaten deutlich verbessert. Aktuell gehört er einem kleinen Kreis an Spielern an, von denen sich Kovac gerne Input holt und nach der Meinung fragt.
Diese Bedeutung hatte er zu Beginn seiner Zeit beim BVB nicht. Unter Nuri Sahin musste er nicht selten zuschauen, war hinter Nico Schlotterbeck und Niklas Süle die klare Nummer drei im Abwehrzentrum.
„Das war keine leichte Zeit. Das waren Rückschläge, die ich so nicht kannte“, gestand Anton, der beim VfB Stuttgart Kapitän war, auf SPORT1-Nachfrage ein.
Und dennoch machte er weiter. „Ich habe nichts verändert. Ich habe auch dann versucht, immer 100 Prozent zu geben. Und eines ist klar: Wenn du dein Bestes gibst, wirst du früher oder später belohnt. Etwas anderes habe ich noch nie erlebt. Das war in meiner Karriere bislang immer so.“
„Es ist nicht ohne, aber da muss man durch“
Obwohl er so weit wie möglich kommen möchte, gibt es für Anton auch eine Schattenseite der Klub-WM. Der DFB-Star gilt als absoluter Familienmensch. Seine Frau und seine zwei Töchter bedeuten ihm alles. Dass er nun schon seit zwei Wochen nicht zu Hause sein kann und eventuell sogar noch zwei weitere Wochen hinzukommen, ist hart für den Verteidiger.
„Es ist nicht ohne, aber da muss man durch. Vor allem, wenn man Kinder hat und du mit denen telefonierst. Die Zeitverschiebung macht das alles noch komplizierter. Aber am Ende sind wir Profis.“
In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch (ab 03 Uhr im Liveticker) darf sich Anton mit seinem Kindheitsidol messen. Das Heimweh dürfte dann – zumindest für die 90 Minuten – vergessen sein.