Die Luft wird immer dünner für Ralph Hasenhüttl beim VfL Wolfsburg! Die Wölfe unterlagen im heimischen Stadion mit 0:1 gegen den SC Freiburg. Durch die erneute Pleite könnte das Schicksal des Trainers besiegelt sein.
Wolfsburg wartet mittlerweile seit sieben Bundesliga-Spielen auf einen Sieg. Den letzten Erfolg feierte der VfL am 01. März beim 2:1 in Bremen.
Dass es für Hasenhüttl eng werden könnte, wurde schon vor dem Spiel deutlich. Da hatte VfL-Geschäftsführer Peter Christiansen bei Sky gesagt: „Wir leben nicht in einer Welt, in der es Garantien gibt.“
Konkret ging es dabei darum, ob Hasenhüttl auch noch in der kommenden Saison Trainer sei: „Das weiß ich nicht. Momentan haben wir einen Trainer, es ist Ralph Hasenhüttl. Es gehen Gerüchte um, wir müssen damit leben, das ist normal. Wenn wir nicht performen, dann stellen alle Fragen.“
Bundesliga: Verliert Hasenhüttl vorzeitig seinen Job?
Doch nach der erneuten Niederlage könnte die Luft auch jetzt schon eng werden für Hasenhüttl. Denn eine echte Jobgarantie wollte Christiansen seinem Trainer vor dem Spiel nicht aussprechen.
Spätestens nach der Saison dürfte aber so oder so Schluss sein. Das glaubt auch Sky-Experte Didi Hamann: „Ich glaube nicht, dass er nächste Saison noch da sein wird. Das weiß Ralph Hasenhüttl, glaube ich, auch.“
Hasenhüttl selbst hatte zuvor mit bemerkenswerten Worten aufhorchen lassen und sich selbst angezählt. „Mich hat das sehr verwundert, was Hasenhüttl letzte Woche gesagt hat“, sagte Hamann vor dem Spiel und legte nach: „Das ist etwas, das du dir als Trainer des Vereins nicht erlauben kannst.“
So dramatisch sieht es VfL-Geschäftsführer Christiansen nicht: „Man kann in den Medien immer alles interpretieren. Er hat auf Fragen geantwortet. Nach der Saison werden wir alles analysieren und Entscheidungen treffen.“
Auch für den Fall eines Trainerwechsels scheint der Däne vorbereitet zu sein. „Ich habe viele dänische Trainer auf der Liste gesehen“, sagte Christiansen: „Fakt ist: Wir haben einen Trainer. Unser Trainer ist Ralph Hasenhüttl.“ Wie es beim VfL weiter geht, scheint also aktuell noch offen zu sein, auch wenn wenig für den bisherigen Trainer spricht.
Freiburg darf weiter von Champions League träumen
Der Gegner aus Freiburg darf dagegen weiter von der Champions League träumen. Nach dem Erfolg in Überzahl hält der SCF nach dem 100. Bundesliga-Auswärtssieg der Vereinsgeschichte im Rennen um Europa weiter Schritt. Die Wolfsburger um den angezählten Coach Ralph Hasenhüttl versinken hingegen im Niemandsland der Tabelle.
Max Rosenfelder (49.) schoss die Freiburger mit seinem ersten Bundesliga-Tor in die Erfolgsspur. Seit sechs Auswärtsspielen in Folge ist der SC nun ungeschlagen und stellte damit einen Vereinsrekord ein. Eine solche Serie innerhalb einer Saison gelang zuvor nur 2000/01 und 2012/13.
Rot gegen Arnold! VfL setzt Negativserie in Unterzahl fort
Auf der anderen Seite setzte sich die Negativserie des VfL fort, der nach der Roten Karte wegen eines groben Foulspiels ab der 26. Minute ohne Kapitän Maximilian Arnold auskommen musste. Seit sieben Spielen warten die Wolfsburger nun auf einen Erfolg.
Der VfL startete vor 23.145 Zuschauern mit viel Ballbesitz in die Partie. Der erste Abschluss von Patrick Wimmer aus der Distanz (1.) bereitete SC-Torhüter Florian Müller, der erneut den verletzten Noah Atubolu vertrat, aber keine Probleme. Die Anfangsphase gehörte den Gastgebern, doch allmählich fand auch Freiburg in die Partie.
Die VfL-Offensive suchte derweil immer wieder die Lücken, agierte jedoch zu unpräzise. Über Umwege landete eine Flanke von Kilian Fischer bei Jonas Wind im Strafraum. Der Stürmer setzte den Schuss aber knapp am Tor vorbei (18.), ebenso wie Adamu, der auf der anderen Seite frei vor dem Tor die Riesenchance für Freiburg liegen ließ (20.).
Wenig später dann der Dämpfer für Wolfsburg: Arnold sah nach einem harten Einsteigen gegen Adamu erst die Gelbe Karte. Schiedsrichter Sven Jablonski revidierte seine Entscheidung jedoch nach Ansicht der Videobilder und schickte den VfL-Kapitän, der den Freiburger Stürmer mit offener Sohle knapp über dem Sprunggelenk getroffen hatte, mit Rot vom Platz.
Nerven liegen Blank! Hasenhüttl sah Gelbe Karte
Nach einer Gelben Karte für Mohamed Amoura kochten schließlich auch bei Hasenhüttl die Emotionen über, der Coach beschwerte sich lautstark und sah ebenfalls Gelb. Kurz darauf ging es ohne Tore in die Halbzeitpause.
Im zweiten Durchgang sorgte Rosenfelder (49.) für die Freiburger Erlösung, nach dem Führungstreffer zeigten sich die Gäste phasenweise etwas zu passiv. Wolfsburg ließ zunächst nicht nach.