Top-Star von Real Madrid und dem FC Arsenal, Weltmeister von 2014 und Vorbild für gelungene Integration: Mesut Özil war einst eines der Gesichter der deutschen Nationalmannschaft.

Doch durch das Ende des einstigen Leistungsträgers beim DFB-Team bröckelte der Heldenstatus des Mittelfeldspielers enorm. Erst posierte er mit dem türkischen Autokraten Recep Tayyip Erdogan, trat dann ohne Verabschiedung aus der Nationalmannschaft zurück und sympathisiert inzwischen offen mit den „grauen Wölfen“ einer rechten türkischen Organisation.

Joachim Löw bedauert den plötzlichen DFB-Abgang von Mesut Özil
Joachim Löw bedauert den plötzlichen DFB-Abgang von Mesut ÖzilJoachim Löw bedauert den plötzlichen DFB-Abgang von Mesut Özil

Dass sein einstiger Schützling in Deutschland zur Persona non grata geworden ist, macht den ehemaligen Bundestrainer Joachim Löw traurig, wie er im kicker-Interview erklärte.

„Während meiner Zeit war Mesut fünfmal Nationalspieler des Jahres. Er war ein unheimliches Geschenk für das Team, ein unglaublicher Spieler. Was nach 2018 passiert ist, habe ich ein bisschen verurteilt, weil er aus der Nationalelf, die jahrelang seine Familie war, ging, ohne sich zu verabschieden“, sagte Löw.

Özil? „Haben uns ausgesprochen“

Der offensive Mittelfeldspieler sei damals gekränkt gewesen, weil über ihn und Ilkay Gündogan „ein Shitstorm” hereingebrochen sei.

Obwohl er den plötzlichen und unangekündigten Abgang aus der Nationalmannschaft nicht verstanden habe und er sich den Abgang anders gewünscht hätte, hätten die beiden ihre Probleme im Nachhinein aus der Welt geschafft.

„Das habe ich bedauert, ein Jahr später haben wir uns ausgesprochen. Trotzdem ist es schade: Er ist Weltmeister, gehörte zu einer goldenen Generation und war ein Ausnahmespieler in den Jahren nach 2006″, empfindet Löw.

Als dieser wird Özil in Deutschland nun schon länger nicht mehr gefeiert. Zu weit ist er aus Sicht vieler Beobachter auf politischer Ebene abgedriftet.