Trainer Ralph Hasenhüttl vom VfL Wolfsburg hat sich über die Philosophie seines Klubs, mit jungen Talenten zu arbeiten, geäußert und in diesem Zusammenhang auch einen Vergleich zur eigenen Vergangenheit und dem FC Bayern gezogen. „Da profitiere ich vielleicht auch davon, dass ich bis 37 selbst gespielt habe, bei den Bayern noch mit den jungen Bastian Schweinsteiger und Philipp Lahm zusammengespielt habe“, sagte der 57-Jährige im Interview mit dem kicker.
Und fügte an: „So habe ich gesehen, wie weit ein junger Kerl sein muss, um vielleicht mal ein Top-Spieler zu werden. Das hat mir als Trainer den Mut gegeben, bei Talenten zu sagen: Dem traue ich es zu.“
Dabei verriet Hasenhüttl auch manch frühere Anekdote zu Bastian Schweinsteiger und Philipp Lahm: „Schweini musste schon mal Feuer kriegen von Hermann Gerland (langjähriger FCB-Co-Trainer, Anm. d. Red.), Philipp war damals schon ein ganz besonderes Kaliber. Der hat einfach keine Fehler gemacht, das war außergewöhnlich.“
Dass er 2018 nach neuerlichem Kontakt mit den Bayern nicht dazu bereit war, beim deutschen Rekordmeister auch als Coach anzuheuern, stattdessen bei RB Leipzig und in Southampton arbeitete, bereut Hasenhüttl auch rückblickend keineswegs. „Früher war der FC Bayern der Ritterschlag für einen Trainer, da musste man sich hinentwickeln, wenn du da hinkommst, bist du schon ganz oben. Das hat sich in den vergangenen Jahren ein bisschen verändert.“
Noch nicht bereit wie Nagelsmann und Kompany
Der heutige Bundestrainer und bei den Bayern vor eineinhalb Jahren entlassene „Julian Nagelsmann hat schon sehr früh diesen Schritt gemacht, Vincent Kompany nun auch. Ich wäre damals nicht bereit gewesen. Ich war mit Ingolstadt aufgestiegen und habe Leipzig in die Champions League geführt. Trotzdem hatte ich für mein Empfinden als Trainer noch nicht so viel geleistet, dass ich mir das zugetraut hätte.“