Boris Becker hat ein knallhartes Urteil zu Joshua Kimmich abgegeben. Die deutsche Tennis-Legende appelliert an den Nationalspieler und den FC Bayern, sich Gedanken zu machen.
Zunächst bemängelte Becker, dass Kimmich sich nicht häufiger öffentlich äußere: „Ich finde es schade, dass man von einem so talentierten und motivierten deutschen Nationalspieler seit einem halben Jahr so wenig hört“, sagte der 56-Jährige bei Sky-Talkrunde „Triple – der Schüttflix Fußballtalk“.
Gerade die neue Rolle als Rechtsverteidiger hätte in seinen Augen zu einer klaren Positionierung führen müssen: „Wenn ich als Sechser nach rechts hinten geschickt werde, dann bin ich der Erste, der vor der Kamera steht und sage, was ich davon halte. Das ist bei ihm so mir nichts, dir nichts.“
Becker stellt die Qualitätsfrage
Dazu sei gesagt: Kimmich hat sich jüngst zu seiner alten, neuen Rolle als Verteidiger geäußert und dabei einmal mehr betont, dass die Position für ihn nicht entscheiden sei.
Bei früheren Bayern-Ikonen wäre „Lärm im Wald gewesen“, meinte Becker jedoch, ehe er abrechnete: „Jetzt bin ich nicht Fachmann genug, um zu beurteilen, ob er auf der rechten Außenbahn der richtige Mann für die Bayern ist. Aber: als Sechser hat er bei den Bayern und in der Nationalmannschaft versagt.“ Da müsse sich Kimmich seine Gedanken machen, „und der Klub auch“.
Als „Mittelfeldzange“ des deutschen Rekordmeisters bezeichnete Becker derweil Aleksandar Pavlovic, Leon Goretzka und Thomas Müller. Doch auch hier stellte er die Qualitätsfrage: „Wenn du jetzt mal zu Liverpool, Manchester City oder Madrid schaust, dann mache ich mir dahingehend eher Gedanken für den Klub.“
Die Verpflichtung des im Sommer ausscheidenden Trainer Thomas Tuchel bezeichnete er derweil als Missverständnis: „Er wollte etwas, dass er nicht durchsetzen konnte, und die Bayern haben etwas in ihm gesehen, was er nicht war.“