Die Fan-Proteste in der Bundesliga haben in den vergangenen Wochen und Monaten für viel Wirbel gesorgt. Neben dem Streit rund um den Investoreneinstieg in der DFL sorgte auch ein Darmstadt-Ultra für Wirbel.

Nach der deutlichen 0:6-Niederlage gegen den FC Augsburg stellte er die Mannschaft auf dem Platz zur Rede und brüllte sie regelgerecht an.

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nCAPTION: Nach 0:6-Klatsche: Ultra mit flammender Standpauke für Darmstadt-Profis
nDESCRIPTION: Darmstadt 98 kassiert im wichtigen Heimspiel gegen den FC Augsburg eine desolate 0:6-KLatsche. Nach dem Spiel knüpft sich ein Ultra die Mannschaft vor und hält eine emotionale Rede.

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„Ich hätte mir das nicht angehört, ich fand das bodenlos“, polterte Markus Babbel im STAHLWERK Doppelpass bei SPORT1.

Experte fordert Ende der Fan-Proteste

Einmal in Rage legte der Ex-Profi direkt nach. „Ich verstehe in dem bestimmten Fall auch die Darmstädter Spieler nicht, ich verstehe den Trainer nicht und auch den Verein nicht, das so hinzunehmen“, kritisiert er und ergänzt, „wenn du eine Niederlage kassierst und du dir dann Kritik anhören musst – ja, okay! Aber in dieser Art hätte ich das nicht akzeptiert.“

Auch für SPORT1-Experte Stefan Effenberg wurde in diesem Fall eine Grenze überschritten, sodass er hofft, „dass es diese Bilder der Vergangenheit“ in Zukunft nicht mehr gibt.

Eine Sache beschäftigt den einstigen Star-Spieler auch heute noch. „Ich frage mich aber auch, wo da eigentlich die Security war“, moniert er.

„Muss muss sich gegenseitig ernst nehmen“

Trotz der Kritik an den Aktionen der Fans sieht Robin Dutt auch die Teams in der Pflicht. „Die Herausforderungen der Klubs in den nächsten Jahren sind, wirtschaftlich und emotionale Faktoren in Balance zu bringen. Und man muss akzeptieren, wenn ein Klub eine Macht ausstrahlen will, dass man dafür alle Akteure braucht“, schildert der Ex-Trainer.

Dabei darf es in seinen Augen kein Gerangel mehr um die Macht geben. „Wenn wir nur darum kämpfen, wer mehr Macht hat, wird sich die Konfliktspirale immer weiterdrehen. Man muss sich gegenseitig ernst nehmen“, fordert der 59-Jährige, der u.a. den SC Freiburg, Bayer Leverkusen und Werder Bremen trainiert hat.

Daher bedürfe es „neue Wege“ und Diskussionen über Themen, „die von Natur aus unterschiedlich besetzt sind“.

Dutt nimmt Bundesliga-Teams in die Pflicht

Ein solches Thema dürfte nicht zuletzt der Investoreneinstieg bei der DFL sein. Während die Vereine vor allem auf neues Geld gehofft haben, hatte die Fans Sorgen vor den möglichen Folgen wie Spiele außerhalb Deutschlands oder neue Anstoßzeiten.

Dementsprechend kann Effenberg die Skepsis der Fans absolut verstehen. „Wenn du einen Vertrag wirklich mit 20 Jahren Laufzeit schließt – du weißt ja nicht, was vielleicht in fünf oder zehn Jahren ist“, erklärt er sein Bedenken.

Um solche Missverständnisse auszuräumen, bedürfe es einen besseren Austausch zwischen den Protagonisten. „Wenn die großen Klubs das schaffen, dann werden sie auch das Beste für sich herausholen“, glaubt Dutt