Die Trauer nach dem Tod von Kay Bernstein ist riesig. Der am Dienstagmorgen im Alter von 43 Jahren verstorbene Präsident von Hertha BSC hatte mit dem Hauptstadtklub noch große Pläne.
In einem am Mittwoch in der Sport Bild erscheinenden Interview, das vergangene Woche im Trainingslager der Hertha in La Manga geführt wurde, schilderte Bernstein seine Ideen und Wünsche für die Zukunft.
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Das Erreichen des Pokalfinales im eigenen Stadion wäre für Bernstein „der größte Traum“ gewesen und mehr Wert als eine mögliche Bundesligarückkehr in dieser Saison: „Möglicherweise kommt der Aufstieg einen Tick zu früh, um nachhaltig bundesligareif zu sein. Einen Pokalsieg könnte uns aber keiner mehr nehmen.“ Die Hertha spielt am 31. Januar gegen den 1. FC Kaiserslautern um den Einzug ins Halbfinale des DFB-Pokals.
Bernstein wollte mit Familie über erneute Kandidatur entscheiden
Bernstein, der früher als Capo in der Kurve gestanden hatte, wurde im Sommer 2022 zum Präsident der Hertha gewählt. Über eine erneute Kandidatur im Herbst hatte er noch nicht entschieden. Er wollte sich darüber erst noch mit seiner Familie beraten.
Die Frage, ob er im Falle eines verpassten Aufstiegs der Hertha aufhören wolle, verneinte er. „Es geht schließlich um Nachhaltigkeit und Verantwortung – und es geht um Hertha BSC“, betonte Bernstein, der seine Person den Interessen des Klubs unterordnete.
Er brachte auch sein Bedauern darüber zum Ausdruck, dass der finanziell angeschlagene Klub aufgrund des Sparkurses viele Mitarbeiter entlassen musste. „Mir tut es um jeden leid. Andere hatten die Abmachungen getroffen, und wir mussten die unangenehmen Entscheidungen treffen“, erklärte er.
Bei der Sanierung des Klubs sah er Fortschritte. „Wir haben nicht mehr die Riesenherausforderung der alten Verbindlichkeiten“, erklärte Bernstein. „Wenn wir unsere Hausaufgaben machen und weiter diszipliniert bleiben, sollten wir 2025/26 aus der Sanierung kommen.“ Die These, dass Hertha in zehn Jahren im eigenen Stadion spielen werde, bezeichnete Bernstein als „sehr realistisch“.
„Fremdkörper in deren Fußball-Welt“
Bernstein sprach auch über sein Image und wie er von Funktionären anderer Klubs gesehen wurde. „Zu Beginn wurde ich beäugt: Ist das ein Ex-Ultra, ein Kurven-Kasper? Den Unternehmer, der ganzheitlich für seinen Verein denkt, sehen wenige“, sagte er. Für viele sei er ein „Fremdkörper in deren Fußball-Welt“.
Sein Tod hat deutschlandweit große Anteilnahme hervorgerufen. DFB-Präsident Bernd Neuendorf würdigte Bernstein: „Wir trauern gemeinsam mit der Hertha-Familie um ihren Präsidenten, vor allem aber um den Menschen Kay Bernstein. Einen leidenschaftlichen und engagierten Anhänger und Verfechter des Fußballs. Er wird uns fehlen.“
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Am Berliner Olympiastadion trauerten am Dienstagabend viele Fans des Zweitligisten und legten Blumen und Kerzen nieder.