Nach seiner Kritik an Bayern-Trainer Thomas Tuchel hat Uli Hoeneß zusammen mit dem früheren Trainer Eduard Geyer alte Zeiten Revue passieren lassen, aber auch über den modernen Fußball gesprochen.
„Die mediale Aufmerksamkeit durch die fehlende Privatsphäre durch die Handys und die sozialen Medien sind eklatant“, sagte Hoeneß im kicker. „Wir hatten ruhigere Verhältnisse. Zu unserer Zeit wurde über Fußball gesprochen und über nichts anderes.“
VAR sollte nur klare Fehlentscheidungen korrigieren
Auch über den VAR hat der Ehrenpräsident des Rekordmeisters eine klare Meinung. Was ihn an meisten stört, ist, dass der VAR eigentlich dafür eingeführt wurde, klare Fehlentscheidungen zu korrigieren, dann aber Szenen korrigiert, die für Hoeneß keine klaren Fehlentscheidungen sind. Als Beispiel nennt er Spieler, die mit einem Zentimeter im Abseits stehen und deshalb vom VAR als Abseits gewertet werden.
„Früher sind dann eben Tore gefallen, oft sogar noch schönere als heute“, findet Hoeneß. „Wenn der Schiedsrichter nach einem Tor zum Mittelkreis gezeigt hat, haben sich die Fans gefreut. Heute müssen sie erstmal fünf Minuten warten, bis sie sich freuen können.“ Das sei „nicht gut für den Fußball“ – auch wenn der 71-Jährige den VAR nicht grundsätzlich abschaffen will.
Geyer: „Das ist bekloppt“
Geyer bringt einen weiteren Aspekt ins Spiel: „Was ich nicht verstehe, ist: Wenn ein Spieler klar im Abseits steht, wird erstmal die Fahne nicht gehoben. Da machen die Spieler noch zwei Zweikämpfe und holen sich vielleicht einen Kreuzbandriss. Das ist bekloppt.“
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Auf die Frage, was ihm im aktuellen Fußball sonst noch fehle, antwortete Hoeneß: „Die Fallrückzieher“.