Der FC Bayern hat mit der Verpflichtung von Torjäger Harry Kane einen vakante Stelle geschlossen – der Meinung ist auch der ehemalige Bayern-Spieler Holger Badstuber. Trotzdem sieht der 34-Jährige weiter Nachholbedarf in der Kadergestaltung.

„Kane ist wichtig, doch die größte Baustelle im Bayern-Kader existiert weiterhin. Die Breite ist definitiv hochwertig. Aber: Die Sechser-Position im defensiven Mittelfeld ist nicht klar genug definiert“, schrieb Badstuber in seiner Kolumne für web.de news.

Ein echter Sechser ist „physisch stark, groß, spielt einfach, gewinnt Zweikämpfe, erobert Bälle und ist da, wenn es brennt. Er nimmt dreckige Laufwege, für die sich andere zu schade wären“, betonte Badstuber. Über einen Spieler mit diesem Profil verfüge der deutsche Rekordmeister derzeit nicht.

Badstuber meinte: „In dieser Rolle sehe ich weder (Joshua) Kimmich noch (Konrad) Laimer, (Leon) Goretzka oder (Ryan) Gravenberch.“ Vielmehr denkt der Ex-Profi an Akteure wie Casemiro (Manchester United) oder den früheren Bayern-Abräumer Javi Martínez. „Wird diese Baustelle nicht geschlossen, könnte es weiter Probleme geben.“

Mit seiner Sichtweise steht Badstuber nicht alleine dar. Auch Bayern-Trainer Thomas Tuchel verdeutlichte in der Vorbereitung, dass er sich noch eine „Holding six“, also einen defensiv denkenden Sechser, wünscht.

Badstuber fordert frühzeitigen Kane-Nachfolger

Des Weiteren warnte Badstuber die Münchner, rechtzeitig mit der Suche nach einem Kane-Nachfolger zu beginnen, der bereits 30 Jahre alt ist. Schließlich haben die Bayern nach dem Abgang von Robert Lewandowski zum FC Barcelona auch ein Jahr lang gebraucht, um einen neuen Torjäger zu finden.

„Jetzt ist Kane der große Kracher, der Königstransfer und ich bin auch überzeugt davon, dass er sich auszahlen wird“, sagte Badstuber. „Ich hebe allerdings auch mahnend meinen Zeigefinger, erinnere an das Vakuum nach Lewy und appelliere an die Verantwortlichen, dass sie es dieses Mal nicht verpassen, rechtzeitig einen adäquaten Nachfolger zu finden.“

Badstuber schilderte, dass der Ersatz „in drei, vier Jahren parat stehen“ müsse. Deswegen sollte bereits jetzt mit der Vorarbeit begonnen werden.