Pia Sundhage hielt sich mit ihrer Lobeshymne nicht zurück.

„Marta ist die Königin, die Ikone, es ist einfach ansteckend, in ihrer Nähe zu sein“, schwärmte die Nationaltrainerin der brasilianischen Fußballerinnen über ihren Superstar. Den Kreuzbandriss auskuriert, den Platz im Flieger reserviert – „Königin“ Marta will sich bei der kommenden Weltmeisterschaft endlich selbst krönen.

Denn das Turnier in Australien und Neuseeland ist für Marta, im Ranking der besten WM-Spielerinnen des anerkannten US-Sportportals ESPN immerhin noch auf Platz 18 geführt, bereits der sechste Tanz auf der internationalen Bühne.

Individuell hat sie dabei ihren Stempel längst aufgedrückt, mit 17 Turniertreffern steht die WM-Rekordtorschützin schließlich auch vor der männlichen Konkurrenz um Miroslav Klose.

Doch der Triumph mit ihrem eigenen Land, das letzte Puzzleteil ihrer Karriere, fehlt weiterhin im Trophäenschrank.

Am nächsten dran waren die Brasilianerinnen 2007. Im Finale stand allerdings Deutschland im Weg – auch, weil Nadine Angerer einen Elfmeter von Turnier-Toptorschützin Marta hielt.

Marta scheiterte im WM-Finale 2007 an Torfrau Nadine Angerer
Marta scheiterte im WM-Finale 2007 an Torfrau Nadine AngererMarta scheiterte im WM-Finale 2007 an Torfrau Nadine Angerer

Die letzte Weltmeisterschaft der WM-Rekordtorschützin

Und nun wartet die finale Chance. Es sei ihre letzte WM, äußerte der Superstar. Brasilien ohne Marta? Fast unvorstellbar. Doch die Zeit rennt, mit 37 Jahren befindet sich die sechsmalige Weltfußballerin bereits im Herbst ihrer Karriere.

Sundhage glaubt dennoch weiterhin an die Fähigkeiten Martas, auch wenn bei der Schwedin ein paar Restzweifel bestehen. „Ob sie in der Startaufstellung steht? Ich weiß es noch nicht.“ Marta selbst lässt sich nicht bremsen, will am liebsten sofort mit der Mission WM-Titel beginnen. „Jetzt oder nie!“, lautet die selbst ausgerufene Marschroute.

Diese Motivation elektrisiert Brasilien. Die Südamerikanerinnen haben Großes vor, auch das DFB-Team als möglicher Achtelfinalgegner soll diesmal dabei kein Stolperstein werden. Für das große Ziel geht der Blick sogar in Richtung Erzrivale Argentinien. „Was sie für Lionel Messi getan haben, wollen wir für Marta tun“, sagte Teamkollegin Kerolin bei Globo.com: „Sie verdient es. Für das, was sie ist.“

Es wäre die langersehnte Krönung der „Königin“.

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