Die Kabine von Eintracht Frankfurt ist durchaus geräumig und luxuriös.

Wenn am kommenden Montag allerdings auch die letzten Nationalspieler aus ihrem Sonderurlaub in der Mainmetropole landen, dann müssen die Profis in den „Heiligen Hallen“ des Proficampus möglicherweise etwas enger zusammenrücken.

Chandler hat den Überblick über die Kadergröße verloren

Selbst Urgestein Timothy Chandler hat den Überblick etwas verloren: „Ab Montag oder Dienstag wissen wir dann die genaue Zahl, die wohl so bei 34 oder 35 liegt. Es sind auf jeden sehr viele Spieler, es ist ein sehr großer Kader. In der Kabine wird es dann etwas enger.“

Aktuell umfasst der Eintracht-Kader 40 (!) Spieler, wobei mit Marcel Wenig, Davis Bautista, Dario Gebuhr, Harpreet Ghotra, Simon Simoni oder Nacho Ferri Kandidaten dabei sind, die wohl in der zweiten Mannschaft spielen oder verliehen werden.

Zudem fehlen Ansgar Knauff und Lucas Alario verletzungsbedingt, Hrvoje Smolcic befindet sich noch im Aufbautraining. Dennoch platzt der Kader so aus allen Nähten! Sportvorstand Markus Krösche muss nach der Verpflichtung von sieben neuen Akteuren nun auch als Verkäufer auftreten.

Toppmöller gibt zu: „Einfacher, wenn der Kader nicht so voll ist“

Trainer Dino Toppmöller hält sich mit forschen Ansagen zurück: „Am Ende des Tages stellt sich die Frage, wie der Transfermarkt läuft. Es ist kein Wunschkonzert.“ Allerdings lässt der neue Coach durchblicken, dass er nichts gegen Abgänge und eine Verschlankung hätte: „Es ist einfacher, wenn der Kader nicht so voll ist.“

Ein gesunder Konkurrenzkampf ist einerseits erwünscht. Andererseits allerdings ist dieser bei einer solchen Größenordnung kaum noch möglich. Dadurch drohen Unruhe und Unzufriedenheit.

Selbst eine sinnvolle Rotation, die es bei der Dreifachbelastung sicherlich geben wird, ist in dieser Dimension kaum noch möglich.

Eintracht muss Kader verkleinern – noch vor dem Trainingslager

Dieses Risiko will und kann die Eintracht kaum angehen, auch wenn sie neben Bundesliga und Pokal die Herausforderung Conference League vor der Brust und im Optimalfall bis Weihnachten 27 Pflichtspiele zu bestreiten hat.

Neben Ragnar Ache, Igor Matanovic, Christopher Lenz, Jérôme Onguéné und dem bereits zur U21 abgeschobenen Ali Akman sollen im Optimalfall auch Jesper Lindström, Djibril Sow und Rafael Borré für Platz und Millionen sorgen.

Die Reise ins Trainingslager nach Windischgarsten (23. bis 28. Juli) wird die Eintracht jedenfalls nicht mit allen derzeit offiziell gelisteten Akteuren antreten, dies wäre kontraproduktiv und würde Toppmöller vor schwierige Aufgaben stellen.

Bei einem Trainingsspiel auf Großfeld müssten zu viele Profis zuschauen, eine sogenannte „Trainingsgruppe 2″ – spätestens seit Hoffenheimer Zeiten mit Tim Wiese und Co. ein absolutes „No go“ – wäre nicht gut für den Ruf.

Krösche muss im nächsten Schritt den Kader verkleinern – und dafür sorgen, dass Chandler und Kollegen nicht mehr den Überblick über die Mannschaftsgröße verlieren.