„Skandal“ hatte Mainz-Trainer Bo Svensson in der Mixed-Zone nach Abpfiff geschrien, als er die TV-Bilder, die zum Last-Minute-Elfmeter für Schalke 04 führten, sah.

Der Däne konnte sich nach der 2:3-Niederlage am Freitagabend nicht mehr zurückhalten und ließ seiner Wut auf Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck freien Lauf.

Was war passiert? Jöllenbeck hatte ein Trikot-Ziehen von Anthony Caci an Marius Bülter in realer Geschwindigkeit zunächst nicht gesehen. Nach Intervention des VAR schaute er sich die Bilder noch einmal an und zeigte – sehr zum Ärger der Mainzer – auf den Punkt.

Es war eine harte, aber regelkonforme Entscheidung nach hochintensiven 100 Spielminuten. Jöllenbeck war in dieser Begegnung jederzeit Herr der Lage und glänzte vor allem beim Führungstreffer, als er blitzschnell die Vorteilssituation erkannte und die Partie nach einem Foulspiel weiterlaufen ließ.

Telefonat zwischen Svensson und Jöllebeck

Nachdem Svensson sich nach einer Nacht schlafen beruhigt hatte, meldete er sich zunächst per SMS bei Jöllenbeck und bat um ein telefonisches Gespräch.

Während sich Mainz 05 auf SPORT1-Nachfrage zu diesem Thema nicht mehr äußern wollten, verriet der Unparteiische: „In diesem Telefonat hat er mich glaubwürdig und aufrichtig um Entschuldigung gebeten. Er bereue sein Verhalten, insbesondere mich persönlich angegangen zu haben.“

Bereits kurz nach dem Spiel ordnete der Schiedsrichter ein: „Ich bin ein bisschen enttäuscht, weil er eine alte Sache in Augsburg ausgepackt hat. Damals habe ich einen Fehler gemacht und mich dafür auch entschuldigt. Das hat er mir aufs Brot geschmiert. Er hat gesagt, ich hätte damals schon beschissen. Das finde ich schade und enttäuschend.“

Zum Hintergrund: Im April 2022 pfiff Jöllenbeck einen Elfmeter, der keiner war für die Augsburger und war danach der Buh-Mann.

Diese Ungereimtheiten konnten die beiden Protagonisten in einem „angenehmen, fast sympathischen Telefonat“ am Wochenende allerdings ausräumen. Jöllenbeck lobte Svensson: „Wenngleich ich über manche Äußerungen vom Freitag-Abend tief enttäuscht war, hat es mich gefreut, dass er als Bundesliga-Trainer das macht. Das zeigt Größe und Anstand.“

Für ihn ist die Geschichte damit ausgeräumt: „Natürlich habe ich die Entschuldigung angenommen und die Sache ist damit für mich auch erledigt. Bei der nächsten Begegnung fangen wir wieder bei Null an.“