Für Frank Lampard entwickelt sich das Comeback auf dem Trainerstuhl des FC Chelsea immer mehr zu einem Alptraum.

Auch in seinem sechsten Pflichtspiel als Coach der Blues kassierte das frühere Chelsea-Idol eine Niederlage. Dieses Mal gab‘s eine 1:3-Pleite beim FC Arsenal.

Rechnet man seine Zeit beim FC Everton noch dazu, dann hat Lampard nun jede der vergangenen zehn Partien in der Premier League verloren. Er ist der erste Trainer seit 1988 (Arthur Cox mit Derby County), der in einer Saison zehn Niederlagen in Folge einstecken musste.

Sechs Niederlagen in sechs Pflichtspielen kassierte die Elf von der Stamford Bridge zum letzten Mal im fernen 1993. Dieses Mal zeichnete sich die Pleite Im Derby beim FC Arsenal bereits nach 45 Minuten ab.

Grund genug für Gary Neville, noch während des Spiels klare Worte für die Leistung der Blues zu finden. „Chelsea ist eine Schande da draußen“, twitterte die United-Legende, die mittlerweile als Experte tätig ist, nach dem dritten Treffer der Gunners.

Auch Experten-Kollege Jamie Carragher hielt sich mit Kritik nicht zurück. Als „absolut großartig von Arsenal und absolut schockierend von Chelsea“ bezeichnete er das Match bei Sky Sports. Dabei sah der 45-Jährige nicht den geringsten Anlass der Hoffnung auf Besserung. „Dieser Verein ist im Moment ein absolutes Chaos. Und das könnte für Frank Lampard, seine Mitarbeiter und Chelsea-Anhänger noch viel schlimmer werden.“

Odegaards Doppelpack bringt Arsenal in die Spur

Mit einem Doppelpack (18., 31.) eröffnete Martin Odegaard den Torreigen, Gabriel Jesus markierte nur drei Minuten später das 3:0 (34.). Odegaard sah das Match als gelungene Reaktion auf die Pleite gegen Manchester City. „Wir haben die Wut genutzt, um zurückzuschlagen“, erklärte der 24-Jährige.

Damit blieb Arsenal auch zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in den Londoner Derbys in einer Premier-League-Saison ungeschlagen. Zudem war es der 150. Sieg in einem Londoner Derby. Mehr Erfolge hat kein anderes Team aufzuweisen.

Rabenschwarzer Abend für Aubameyang

Chelsea hingegen lag in einem Londoner Premier-League-Derby erst zum zweiten Mal überhaupt zur Halbzeit mit drei Toren zurück. Noni Madueke sorgte in der 65. Minute zumindest noch für Ergebniskosmetik.

Zunächst ohne Kai Havertz, aber mit Pierre-Emerick Aubameyang in der Startelf standen die desolaten Blues von Anfang an auf verlorenem Posten – und mussten Schmähgesänge der eigenen Fans ertragen.

Für Aubameyang wurden bis zu seiner Auswechslung magere neun Ballberührungen gezählt – vier davon resultierten aus ruhenden Bällen.

Während Chelsea mittlerweile auf Platz 12 abgestürzt ist, holte sich Arsenal die Tabellenspitze von Manchester City zurück – allerdings bei zwei Spielen mehr als der Titelrivale.