Oliver Glasner zählt zu den Trainern, die nur dann etwas verändern, wenn es wirklich nötig ist. Im Europa-League-Rückspiel beim FC Barcelona ist der Österreicher dazu gezwungen. (Europa League: FC Barcelona – Eintracht Frankfurt, ab 21 Uhr im Liveticker)

Eintracht-Verteidiger Tuta flog beim 1:1 im Viertelfinal-Hinspiel gegen die Katalanen mit Gelb-Rot vom Platz. Die Frage aller Fragen lautet: Wie ersetzt Glasner den Brasilianer? (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Europa League)

Setzt Glasner auf Touré – oder doch „Methusalem“ Hasebe?

Zwei Optionen stehen dem Coach zur Verfügung. Almamy Touré wurde in der Schlussphase gegen Barcelona eingewechselt und drängte sich mit einer ordentlichen Leistung auf. „Sollte er spielen, dann hat Almamy unser vollstes Vertrauen“, sagte Glasner. Doch der Österreicher nannte auch noch eine andere Möglichkeit: „Makoto Hasebe könnte für Martin Hinteregger als letzter Mann in die Mannschaft rücken.“

Hasebe würde dann den Part in der Mitte der Dreierkette übernehmen. Hinteregger rückt in diesem Fall auf die rechte Innenverteidigerseite und Evan N‘Dicka bleibt gewohnt auf links. Zuletzt setzte Glasner am 17. Spieltag gegen Mainz auf diese Mischung – und wurde mit einem 1:0-Sieg belohnt.

Muss es der „Eintracht-Methusalem“ im Fußballtempel Camp Nou für die Hessen richten? Die Erfahrung von Hasebe kann den Frankfurtern immer helfen. Mit seinen 38 Jahren weiß der Japaner genau, was auf das Team in diesen K.o.-Duellen zukommt. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Europa League)

Bei Hasebe weiß Glasner, was er an ihm hat

Für Touré spricht freilich das Tempo, zudem könnte sich Hinteregger dann als letzter Mann vor Torhüter Kevin Trapp wieder an die Fersen von Barcelona-Stürmer Pierre-Emerick Aubameyang heften. Doch im Gegensatz zu Hasebe mangelt es Touré an Konstanz, in das Spiel des Franzosen schleichen sich immer wieder Leichtsinnsfehler.

Bei Makoto Hasebe weiß Glasner hingegen ganz genau, was er bekommt. Der Vize-Kapitän hat 354 Bundesliga-, 46 Europapokal- und 114 Länderspiele im Gepäck. Ihn überrascht nichts mehr, er glänzt mit Ruhe am Ball und einer natürlichen Führungsstärke.

Trotz Tuta-Ausfall: Glasner hat Qual der Wahl

Glasner hat also die Qual der Wahl. Der Ausfall von Tuta schmerzt zwar, vor allem für den 22-Jährigen ist es bedauerlich, dass er dieses Ausnahmespiel verpassen wird. Einen Mann mit der Qualität von Hasebe in der Hinterhand zu wissen, sorgt aber für eine Beruhigung. Und auch diese ist ein wichtiger Faktor im Jahrhundertspiel in Barcelona.