Nico Schlotterbeck konnte mit seinem Debüt in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft mehr als nur zufrieden sein – bis zur Nachspielzeit.

Dann leistete sich der Freiburger „einen kleinen Arroganzanfall“, wie Rio-Weltmeister Per Mertesacker im ZDF sagte, und verursachte einen völlig überflüssigen Foulelfmeter. Dass Torhüter Kevin Trapp diesen parierte, änderte nichts daran, dass Bundestrainer Hansi Flick den Abwehrspieler gleich nach Schlusspfiff zur Seite nahm.

Flick: Aktion wie von Schlotterbeck „kann tödlich sein“

„Nico und ich haben über die Situation gesprochen, er hat das ganz klar so gesehen wie wir – das ist ein guter Schritt“, sagte Flick.

Schlotterbeck müsse „daraus lernen. Das sind Dinge, die können bei einer Weltmeisterschaft in der 90. Minute tödlich sein. Auf diesen Niveau muss man 90 Minuten voll konzentriert sein und darf keine Fehler machen.“ Immerhin: Bis zu seinem Lapsus „hat er es sehr, sehr gut gemacht“, sagte Flick.

Das sah auch der einstige Verteidiger Mertesacker so, der Schlotterbeck für seinen Einstand lobte. Und der Debütant selbst? „Arroganzanfall würde ich nicht sagen“, betonte er, „das war einfach schlecht, eine Unkonzentriertheit, das darf mir nicht passieren. Ich muss mich bei Kevin bedanken, so ist es für mich glimpflich ausgegangen.“

Funkel im Dopa: Passiert auch Erfahrenen

Im STAHLWERK Doppelpass am Sonntagmorgen auf SPORT1 nahm auch Trainer-Veteran Friedhelm Funkel Schlotterbeck in Schutz: „Den Fehler, den er gestern gemacht hat, den machen auch erfahrene Spieler. Das war ein Stück weit gedankenlos. Das kann aber passieren.“

Generell findet Funkel, dass Schlotterbeck „auf einem guten Weg ist. Er hat mit Christian Streich einen sehr guten Trainer, der ihn auf das Niveau gebracht hat.“

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Mit Sportinformationsdienst (SID)