Um Franck Ribéry ist es in den vergangenen Monaten sehr ruhig geworden. Der ehemalige Publikumsliebling der Münchner Allianz-Arena gibt schon länger keine Interviews mehr. Auch bei den sozialen Medien ist er diskret geworden. (DATEN: Die Tabelle der Serie A)
Nachdem sich der AC Florenz von ihm getrennt hat, weil er bei Trainer Vincenzo Italiano keine Rolle gespielt hätte, wollte der Franzose auf keinen Fall aufhören. „Ich fühle mich topfit und bin nach wie vor hungrig“, hatte er im vergangenen Sommer betont: „Italien bleibt mein Wunschziel, weil mir diese Liga liegt und ich dort mein Potenzial ausschöpfen kann.“
Nachdem er lange mit Hellas Verona verhandelt hatte – auch mit dem nicht unwichtigen Aspekt, dass er nur knapp vier Auto-Stunden von seiner Familie, die in München-Grünwald sesshaft geblieben ist, entfernt gewesen wäre – konnten sich beide Seiten doch nicht einigen.
Ribéry dachte an Karriereende
So landete Ribéry bei der Salernitana – mit dem Auftrag, den Klassenerhalt zu schaffen und dem Verein aus der Nähe von Neapel einen gewissen Glamour-Effekt zu verleihen. Nach 22 Partien in der Serie A liegt sein Klub auf dem letzten Platz. Dass das Ziel Rettung gelingen wird, glauben mittlerweile die Wenigsten, zu dünn besetzt sei der Kader.
Außerdem ist die Stimmung in der Kabine angespannt, nachdem der Verein in diesem Winter vor dem Bankrott stand. Nun erfolgte ein Wechsel an der Spitze mit einem neuen Besitzer. In dieser turbulenten Phase machte sich Ribéry große Gedanken. Er überlegte sogar seine Laufbahn spontan zu beenden. In den vergangenen Wochen konnte er seine Top-Form nicht mehr erreichen. Sein Körper streikt immer öfter, die Muskel-Verletzungen häufen sich. (NEWS: Alle News und Gerüchte vom Transfermarkt)
Bisher bestritt er nur sechs Partien in voller Länge. Zuletzt war er aufgrund eines positiven Coronatests drei Wochen außer Gefecht. Seine Bilanz fällt in dieser Saison sehr mager aus: Kein einziger Treffer und nur zwei Vorlagen stehen auf seinem Konto. Somit konnte er die hohen Erwartungen, die Verantwortliche und Fans hatten, kaum erfüllen.
Micoud: „Keiner, der so schnell aufgibt“
Nun hat er die zweiwöchige Pause genutzt, um sich zu sammeln und sich neue Ziele zu setzen. Er will bis Saisonende noch einmal Vollgas geben und alles in die Waagschale werfen, um es noch ein letztes Mal allen zu zeigen, dass er nach wie vor auf hohem Niveau mithalten kann.
Franck Ribéry verzückte die eigenen Fans – auch, indem er seine Gegenspieler zur Weißglut brachte. José Holebas erinnert sich an bittere Momente zurück.
An diesem Montagabend beim Heimspiel gegen Spezia wird er seine erste Partie im neuen Jahr bestreiten und gleich ein Zeichen setzen wollen. „Franck ist keiner, der so schnell aufgibt, dass hat er in der Vergangenheit oft bewiesen“, sagt Johan Micoud.
Die frühere Werder-Ikone glaubt: „Er will mit aller Macht verhindern, seine großartige Karriere mit einem Abstieg beenden zu müssen. Dass er heute immer noch auf dem höchsten Niveau aktiv ist, spricht für seine Professionalität im Alltag und seine Liebe zum Fußball. Davor kann man nur den Hut ziehen.“ (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Serie A)
In knapp zwei Monaten wird Ribéry seinen 39. Geburtstag feiern. Acht Jahre nach seinem Rücktritt aus der französischen Nationalmannschaft ist er nach wie vor besessen seinen Beruf jeden Tag auszuüben, auch wenn er seine Familie (5 Kinder) arg vermisst. Im Mai wird er nach München zurückkehren und dort die nächsten Jahre verbringen. Eine Rückkehr in seine Heimat ist ausgeschlossen. Dafür fühlt er sich in der bayrischen Landeshauptstadt zu wohl.
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