Auf der Bank zu sitzen ist für einen Keeper nicht einfach. Doch Kevin Trapp musste auch die Erfahrung machen, dass als Stammkeeper nicht immer alles rosig ist.

2015 wechselte er von Eintracht Frankfurt für knapp zehn Millionen Euro zu Paris Saint-Germain, wo er sich auf Anhieb zur Nummer eins aufschwang.

Für den heute 31-Jährigen war es ein perfekter Einstieg. Doch für seinen italienischen Torwartkollegen Salvatore Sirigu, der zuvor im Tor gestanden hatte, bedeutete es einen herben Rückschlag.

Trapp berichtet von angespannter Stimmung bei PSG

Dies ließ er auch Trapp deutlich spüren. „Die Situation war deswegen etwas angespannt. Wenn du einen hinter dir hast, der dir nur etwas Schlechtes wünscht, dann ist es auch unangenehm für die Stimmung im Torwartteam“, erzählte Trapp im Podcast kicker meets DAZN. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)

Dazu kamen die ständigen Wechsel der Torwarttrainer. Er hatte in seinen drei Jahren in Paris „drei oder vier Torwarttrainer“, die unterschiedliche Ansätze beim Training hatten.

Es gebe verschiedene technische Voraussetzungen zwischen den Torhütern, das hinge oftmals auch von den Nationalitäten ab. „Ich habe damals schon gehört, dass deutsche Torhüter eine andere Art und Weise haben, ins Eins-gegen-Eins zu gehen als französische oder italienische Torhüter.“

Deutsche Keeper versuchten, „in den Block zu gehen und sich so groß wie möglich zu machen“, Italiener seien „meistens mit den Armen voraus gerutscht“.

Der gebürtige Saarländer versuchte sich bei PSG im Training weiterzuentwickeln und zum Teil anzupassen. Doch ab einem gewissen Punkt gebe es Dinge, die man bei einem Torhüter nicht mehr verändern könne.

„Guter Mix“ bei Eintracht Frankfurt

Nach dem er seinen Stammplatz verloren hatte, verabschiedete er sich aus 2018 Paris und kehrte zur Eintracht zurück. Dort schätzt er vor allem das kollegiale Verhältnis im Torwartteam. Das sei nicht zu vergleichen mit der Situation bei PSG. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)

Seit zwei Jahren trainiert Trapp mit Jan Zimmermann zusammen. Zu seinem Torwarttrainer habe er ein spezielles Verhältnis. „Bei Jan ist es ein guter Mix. Er ist zwar sehr jung, aber sehr ehrgeizig und ambitioniert und macht sich jeden Tag extrem viele Gedanken darüber, wie er das Training aufbauen und uns verbessern kann.“

Der Stammtorhüter der SGE hat in den vergangenen Spielen zu seiner alten Stärke in Eins-gegen-eins Situationen zurückgefunden und auch im athletischen Bereich Fortschritte gemacht. Doch er sei kein fertiger Torhüter.

Trapps Vertrag in Frankfurt läuft noch zweieinhalb Jahre, an einen Abschied aus Frankfurt denkt er nicht. Er könnte sich sogar ein Karriereende bei der Eintracht vorstellen. Dieses sei aber noch nicht in Sicht. „Ich habe momentan nicht im Kopf, 2024 aufzuhören“, erklärte er.

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