Ein Eigentor, drei verschuldete Elfmeter und zwei Platzverweise – das ist die bescheidene Bilanz von Maxence Lacroix aus den vergangenen fünf Bundesligapartien. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Der Franzose ist das Gesicht der schwächelnden Leistungen der Niedersachsen in den vergangenen Wochen. Trotzdem ist Lacroix gesetzt, stand in jedem seiner Einsätze für den VfL Wolfsburg in dieser Spielzeit von Beginn an auf dem Platz. Und auch im entscheidenden Champions-League-Duell am Mittwoch gegen OSC Lille dürfte der Innenverteidiger wieder in der Startelf der Wölfe stehen. (Champions League: VfL Wolfsburg – OSC Lille, Mi., ab 21 Uhr LIVE im SPORT1-Ticker)
Grüßten die zu Beginn der Saison noch von der Tabellenspitze, läuft es seither durchwachsen bei den ambitionierten Niedersachsen. Nur zwei der letzten zehn Bundesligaspiele konnten sie für sich entscheiden, verbunden mit Unruhe auf und neben dem Platz. Mittendrin: Maxence Lacroix.
„Ich will einer der besten Verteidiger in der Bundesliga werden, und vielleicht kann ich eines Tages der beste auf der Welt sein“, hatte der noch im Sommer nach seinem geplatzten Wechsel zu RB Leipzig im Kicker verlauten lassen.
Doch nach einer starken ersten Spielzeit, in der er in 29 seiner 30 Bundesliga-Einsätze in der Startelf stand, ist derzeit nicht mehr viel übrig vom Defensiv-Stabilisator, der im Juli 2020 für fünf Millionen Euro vom französischen Zweitligisten FC Sochaux verpflichtet worden war.
Lacroix unterlaufen zu viele entscheidende Fehler
Zu viele Fehler beging der Innenverteidiger in den letzten Wochen, zu oft sah er in entscheidenden Situationen unglücklich aus. Begonnen hat seine Pechsträhne bei der 1:3-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach Anfang Oktober. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Dort musste er nach seiner gelben Karte in der 67. Minute nach einem erneuten Foulspiel nur neun Minuten später mit Gelb-Rot vom Platz und verursachte zu allem Überfluss dabei auch noch einen Elfmeter. Den konnte Koen Casteels gegen Lars Stindl zwar parieren, trotzdem fehlte der 21-Jährige den Wölfen damit im entscheidenden Schlussspurt – die Partie ging verloren.
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Ähnlich, aber mit glücklicherem Ausgang für Wolfsburg, ging es einen knappen Monat später gegen Leverkusen zu: Beim Stand von 2:0 für seine Mannschaft holte Lacroix als letzter Mann in der Nachspielzeit Leverkusens Lucas Alario von den Beinen und wurde mit glatt Rot vom Platz gestellt.
Der in der Folge verschossene Elfmeter änderte zwar nichts mehr am Ergebnis, sorgte aber für eine erneute Sperre des Verteidigers für die Duelle gegen den FC Augsburg und Arminia Bielefeld, aus denen das Team von Trainer Florian Kohfeldt aber immerhin vier Punkte holte. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
Lacroix verursacht Elfmeter gegen Dortmund
Damit war es jedoch vorbei mit dem Mini-Aufschwung für die Wolfsburger. Zwar führten die Wölfe gegen Borussia Dortmund früh mit 1:0, doch als Lacroix in der 32. Minute gegen Marco Reus zu spät kam und und den BVB-Kapitän zu Fall brachte, wendete sich das Blatt. Emre Can verwandelte den fälligen Elfmeter zum Ausgleich, die Partie ging am Ende mit 1:3 verloren.
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nCAPTION: VfL Wolfsburg – Borussia Dortmund (1:3): Tore und Highlights | 1. Bundesliga
nDESCRIPTION: Borussia Dortmund fährt nach dem Aus in der Champions League einen Sieg beim VfL Wolfsburg ein. Erling Haaland krönt sein Comeback mit einem Tor.
Den traurigen Höhepunkt dieser Misere bot dann die 0:3-Niederlage des VfL am Samstag gegen Mainz 05, bei der dem ehemaligen französischen U20-Nationalspieler in der Nachspielzeit auch noch ein Eigentor unterlief.
„Wir haben momentan sehr große Wellentäler und das kann nicht unser Anspruch sein“, hatte Trainer Florian Kohfeldt nach der Niederlage erklärt. Eine Feststellung, die nach acht Gegentoren gegen Bielefeld, Dortmund und Mainz sicher auch auf den Defensiv-Verbund um Maxence Lacroix und Co. zutrifft.
Der würde gut daran tun, die neuerlichen Aussetzer im Entscheidungsspiel um das Champions-League-Achtelfinale zu vermeiden. Oder positiv formuliert: Die Partie gegen den Tabellenelften der Ligue 1 wäre die ideale Gelegenheit, der Welt wieder den Maxence Lacroix zu zeigen, den sie in der abgelaufenen Spielzeit kennengelernt hat.