Die Fußball-Welt von Italien steht nach den Geschehnissen des Montagabends noch unter Schock.

„Vom Himmel der EM ins Fegefeuer. Was für eine Enttäuschung!“, fasste Tuttosport die Gefühlswelt in dem fußballbegeisterten Land zusammen. Nach einem 0:0 in Nordirland muss der Europameister um sein WM-Ticket bangen und sich dieses in den Playoffs organisieren. Doch nach dem großen Schrecken herrscht unter einigen Italienern auch schon wieder Zuversicht. (DATEN: Spielplan und Ergebnisse der WM-Qualifikation)

„Ich glaube, dass Italien es noch schaffen wird. Wir müssen allerdings die Gelassenheit finden, um die Playoffs mit einer gewissen Leichtigkeit zu spielen. Sonst passiert das gleiche, wie vor vier Jahren gegen Schweden“, sagt der ehemalige italienische Nationalspieler Giuseppe Bergomi zu SPORT1.

Bergomi: „Wir müssen die Magie wiederfinden“

Vor vier Jahren hatten die Italiener in den Playoffs gegen die Schweden den Kürzeren gezogen und die WM 2018 in Russland verpasst. Eine bittere Enttäuschung, von der sich das Team von Roberto Mancini eigentlich gut erholt hatte. Das Selbstverständnis ist mit dem EM-Titel im Rücken weiterhin ein anderes.

„Ich sehe Italien als Favorit in den Playoffs, weil die anderen Teams nicht auf uns treffen wollen. Es wird kompliziert, aber ich denke, dass wir uns für Katar qualifizieren werden“, glaubt Bergomi, der 81 Länderspiele für die Squadra Azzurra absolvierte und von Pelé im Jahr 2004 zu einem der 125 besten noch lebenden Fußballer gewählt wurde. Der 57-Jährige macht aber auch deutlich, dass die Italiener derzeit nicht in ihrer EM-Form sind:

„Im Vergleich zur EM waren wir vor allem technisch nicht auf der Höhe und hatten deswegen auch nicht das gleiche Selbstverständnis, ein gutes Ergebnis zu erzielen. Die Mannschaft ist zwar die gleiche in ihrer Organisation und ihrem Spielverständnis. Aber durch Kleinigkeiten, auch unglückliche Umstände, haben wir die direkte Qualifikation verpasst.“

Bergomi, der bei Inter Mailand zur Legende wurde, hat für die Playoffs eine Hoffnung: „Wir müssen jetzt die Magie wiederfinden, die uns zum EM-Titel getragen hat. Dann werden wir es sicher schaffen. Es gibt also keinen echten Grund für Italiens Absturz innerhalb eines halben Jahres. Wie gesagt, gab es einige Episoden, die gegen uns liefen. Aber die Spiele haben immer wir gemacht.“

Alles zur WM-Qualifikation auf SPORT1.de