Bochum-Keeper Manuel Riemann wird nach dem 2:0-Sieg über die TSG Hoffenheim mehr als erleichtert gewesen sein.
Denn trotz seines Fehlschusses vom Elfmeterpunkt in der 76. Spielminute sicherte sich der VfL drei wichtige Punkte im Abstiegskampf. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)
In die Geschichte geht Riemann dennoch ein: Sein Elfmeter-Fauxpas ist erst der elfte Fehlschuss eines Torhüters in der Bundesliga.
SPORT1 blickt zurück und stellt fest: Nicht jeder hatte so viel Glück wie Riemann.
Petar Radenkovic (1860 München, 17. Mai 1969)
Der allererste Torwart-Fehlschuss in der Bundesliga unterlief Petar Radenkovic von 1860 München. Der heute 87-Jährige trat beim Stand von 0:0 im Spiel gegen Hertha BSC an den Punkt – und vergab.
Und dieser Fehlschuss hatte Folgen: Die Münchner verloren ihr Heimspiel noch mit 0:1. Einen Eintrag in die Geschichtsbücher der Bundesliga haben die Sechziger dennoch sicher.
Norbert Nigbur (FC Schalke 04, 23. September 1972)
Drei Jahre später wiederholte sich ein solches Missgeschick, diesmal zu Ungunsten der Schalker.
Der königsblaue Torwart Norbert Nigbur trat beim Stand von 3:0 gegen Fortuna Düsseldorf kurz vor dem Ende zum Elfmeter an und verschoss ebenfalls. Im Gegenzug musste Nigbur sogar noch den 3:1-Anschlusstreffer hinnehmen.
Beim Sieg blieb es dennoch.
Fred-Werner Bockholt (Kickers Offenbach, 27. Oktober 1972)
Der dritten Fehlschuss in der Bundesliga unterlief dem Bottroper Fred-Werner Bockholt.
In den Diensten der Kickers Offenbach verschoss Bockholt seinen Elfmeter gegen den MSV Duisburg kläglich. Im Laufe des Spiels hatten die Kickers bereits einen Elfmeter vergeben und verpassten somit die Chance zum Ausgleich.
Am Ende unterlag Offenbach dem MSV deutlich mit 0:4.
Hans-Jörg Butt (Hamburger SV, 3. Oktober 1998)
Ein Torwart mit Kultstatus: Hans-Jörg Butt. Der gebürtige Oldenburger ist bekannt für seine zahlreichen Elfmeter.
Der ehemalige Torwart von Bayer Leverkusen, dem Hamburger SV und Bayern München erzielte in seiner Karriere sage und schreibe 37 Tore – und das als Torhüter. Dabei war Butt ein sicherer Elfmeterschütze.
Seinen ersten Fehlschuss fabrizierte Butt im Trikot des HSV gegen den SC Freiburg.
Was Butt an seinem Fehlschuss besonders ärgern wird: Es war die Chance zum Sieg für den HSV.
Am Ende trennten sich Butt und seine Kollegen mit einem 0:0-Remis von Volker Finkes Mannschaft.
Hans-Jörg Butt (Hamburger SV, 15. April 2001)
Es sollte einfach nicht sein für den HSV. Beim Stand von 0:1 im Heimspiel gegen den 1. FC Köln trat Hans-Jörg Butt zum Elfmeter an, verpasste den Ausgleich nur knapp.
In der zweiten Halbzeit erzielten die Hanseaten zwar noch den 1:1-Ausgleichstreffer, verschossen aber in Person von Sergej Barbarez erneut einen Elfmeter und mussten sich mit einem Remis zufriedengeben.
Tomislav Piplica (Energie Cottbus, 5. Mai 2001)
Den Mann, der vielen durch sein Eigentor gegen Borussia Mönchengladbach in Erinnerung geblieben ist, erwischte es wenige Wochen nach Butt ebenfalls.
Tomislav Piplica von Energie Cottbus verschoss seinen Elfmeter beim Stand von 0:1 gegen Hansa Rostock und verpasste kurz vor der Halbzeit den Ausgleichstreffer für die Lausitzer.
Bitter: Cottbus verlor die Partie mit 0:1 und blieb auf einem direkten Abstiegsplatz. Am Ende gelang trotzdem der Klassenerhalt.
Oliver Kahn (FC Bayern München, 23. Februar 2002)
Auch ein Titan macht mal Fehler.
Oliver Kahn trat 2002 zum ersten und einzigen Mal für den FC Bayern in der Liga an den Elfmeterpunkt.
Beim 6:0-Heimsieg gegen Energie Cottbus wurde in der ersten Minute der Nachspielzeit auf Elfmeter für den Rekordmeister entschieden. Kahn sah sich Tomislav Piplica gegenüber, der knapp ein Jahr zuvor auch einen Elfmeter verschossen hatte.
Doch der Bosnier hatte kein Mitleid mit Oliver Kahn und entschärfte den Ball. Im Anschluss war das Spiel vorbei.
Hans-Jörg Butt (Bayer 04 Leverkusen, 20. April 2002)
In der Saison 2001/2002 flog Butt sein Elfmeterfehlschuss um die Ohren.
Im Spiel gegen Werder Bremen trat der Torwart beim Stand von 1:1 zum Elfmeter an und vergab kläglich. Es war ein Fehlschuss mit schmerzhaften Folgen, denn Leverkusen verlor das Spiel gegen Bremen und ließ wichtige Punkte im Kampf um die Meisterschaft liegen.
Es war der Anfang vom Ende für Butt und seine Leverkusener. In dieser Saison landete Bayer in der Meisterschaft, im Pokal und in der Champions League jeweils auf Platz zwei und erlebte eine der bittersten Spielzeiten einer deutschen Mannschaft.
Hans-Jörg Butt (Bayer 04 Leverkusen, 22. Mai 2004)
Sein vierter Elfmeterfehlschuss unterlief Hans-Jörg Butt am letzten Spieltag der Saison 2003/2004 im Spiel gegen den VfB Stuttgart.
Der damals 24-Jährige trat beim Stand von 1:0 zum Elfmeter an, ihm gegenüber: Timo Hildebrand. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Hildebrand war im abgelaufenen Jahr ein bis heute gültiger Bundesliga-Rekord an Spielen ohne Gegentor gelungen. Und auch dieses Duell entschied der Stuttgarter-Keeper für sich.
Gebracht hat es Hildebrand allerdings nur wenig. Butt und seine Leverkusener gewannen das Spiel mit 2:0 und zogen vorbei an den Stuttgartern auf Platz drei der Tabelle.
Hans-Jörg Butt (Bayern München, 30. Januar 2010)
In der Bundesliga verschoss der heute 41-jährige Butt nur fünf Elfmeter. Seinen letzten Fehlschuss gab es am 20. Spieltag der Saison 2009/2010 gegen Mainz 05, diesmal in Diensten der Bayern.
Beim Stand von 0:0 wurde Thomas Müller vom Mainzer Niko Bungert von den Beinen geholt. Butt trat zum Elfmeter an, wollte es zu lässig durch die Mitte probieren.
Mainz-Keeper Heinz Müller roch den Braten und konnte per Fuß klären.
Dieser Fehlschuss blieb für Butt aber ohne Folgen. Die Bayern gewannen das Spiel deutlich mit 3:0 und krönten sich am Ende der Saison zum Meister.
Erwähnenswert: Bungerts Partner in der Innenverteidigung war der heutige Coach Bo Svensson. Trainer damals: Thomas Tuchel.
Manuel Riemann (VfL Bochum, 6.November 2021)
Es lief die 73. Spielminute, als Hoffenheims Florian Grillitsch die Sicherungen durchbrannten.
Der Österreicher rang Gegenspieler Soma Novothny zu Boden – es gab Elfmeter. Nach langer Diskussion stand dann alles bereit, der Schütze: Bochums Torwart Riemann.
Der 33-Jährige lief an, TSG-Keeper Oliver Baumann sprang in die falsche Ecke, Riemann hämmerte den Ball weit über das Tor.
Es blieb vorerst beim knappen 1:0 für die Bochumer, aus dem am Ende ein 2:0 wurde. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der Bundesliga)
Zwei Wochen zuvor hatte Riemann noch im Pokal gegen den FC Augsburg den entscheidenden Elfmeter verwandelt.
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