Nach der 0:2-Blamage im DFB-Pokal bei Waldhof Mannheim geht bei der Eintracht die Angst vor einem Fehlstart um. Der kommende Gegner Borussia Dortmund befindet sich seit Monaten schon in Topform, gewann zuletzt in Wiesbaden das zehnte Pflichtspiel in Serie.
Die letzte Niederlage? Ausgerechnet am Ostersamstag dieses Jahres mit 1:2 gegen die Frankfurter. Geht die Eintracht diesmal chancenlos in dieses Duell? (SERVICE: Bundesliga-Spielplan zum Ausdrucken)
Hat Frankfurt eine Chance beim BVB?
Trainer Oliver Glasner forderte von seinem Team: “Es hilft nichts, wenn wir uns bemitleiden. Wir müssen die Ärmel hochkrempeln und volle Kraft vorausgehen.” Mit Jens Petter Hauge hat der Österreicher einen Wunschspieler und die Eintracht-Offensive Zuwachs bekommen.
Der Norweger darf sogar auf sein Startelfdebüt hoffen. Glasner verwies einerseits zwar auf die fehlende Spielpraxis. Andererseits aber sagte der Coach: “Er hat einen guten Eindruck hinterlassen in diesen ersten Tagen. Ich schaue mir das Abschlusstraining an und werde mich dann final entscheiden.”
Glasner schaute sich den 21-Jährigen in seiner ersten Trainingswoche genau an und verriet auf SPORT1-Nachfrage: “Hauge hat ein großes Spielverständnis gezeigt und eine sehr gute Vororientierung. Ich stelle Spieler im Training gerne auf Positionen, die sie nicht gewohnt sind. Er hat bewiesen, dass er variabel einsetzbar ist.”
Für das Duell gegen den BVB könnte Hauge zusammen mit Filip Kostic die Flügelzange bilden, die die Schwächen des Gegners offenlegt. “Die Borussia ist zweigeteilt durch die Vorbereitung gekommen”, stellte Glasner fest. Die Offensive rund um Erling Haaland, Marco Reus oder Giovanni Reyna sei frisch, fit und eingespielt.
BVB ohne Hummels, Guerreiro und Co.
Doch im hinteren Bereich wackeln die Dortmunder verletzungs- und coronabedingt. Mit Mats Hummels, Raphael Guerreiro und Thomas Meunier fehlen Stützen, der flexibel einsetzbare Julian Brandt setzt ebenfalls noch aus. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur Bundesliga)
Die voraussichtliche Viererkette mit Felix Passlack, Antonios Papadopoulos, Manuel Akanji und Nico Schulz hat nicht die Qualität der Stammreihe – auch dann nicht, wenn Emre Can ins Team reinrotiert.
Die Eintracht könnte in der Rolle als Underdog mit weniger Ballbesitz und viel Tempo überraschen. Neben Kostic und Hauge bringen auch die weiteren Neuzugänge Rafael Borré und Jesper Lindström Geschwindigkeit und Tiefgang mit, sie alle können in die für Dortmund schmerzhaften Räume stoßen.
Glasner: “… dann bringt alle Taktik nichts”
Theoretisch ist der BVB somit entschlüsselt, doch wie sieht es in der Praxis aus? Für eine gelungene Umsetzung vor rund 25.000 Zuschauern in Dortmund ist ein anderes Gesicht als bei Waldhof nötig.
Glasner bemängelte die zuletzt gezeigte Einstellung scharf: “Wenn die Basics nicht stimmen, dann bringt alle Taktik nichts. Wir haben viel zu langsam gespielt, waren in beiden Strafräumen inkonsequent. Diese Mängel haben wir den Spielern auch gezeigt. Ich hoffe, dass das ein Warnschuss zum richtigen Zeitpunkt war.” (DATEN: Spielplan der Bundesliga)
Für schnelle Verbesserungen sollen dann bestenfalls in Dortmund schon Spieler wie Kostic oder Hauge sorgen.