Es war Belgiens einziger Schuss auf das portugiesische Tor in der ganzen Partie – und der machte den Unterschied!

“Das war ein schönes Tor, denke ich”, sagte Matchwinner Thorgan Hazard mit einer gehörigen Portion Understatement nach dem EM-Viertelfinaleinzug in der ARD.

Dank des Flatterballs des BVB-Stars (42.) darf Belgiens “Goldene Generation” nach dem 1:0-Sieg im Achtelfinale gegen den Titelverteidiger Portugal weiter vom ersten EM-Titel träumen. Zusammen mit zwei Dortmunder Teamkollegen bildet Hazard dabei eine erfolgreiche Achse. Und das nach einer eher durchwachsenen Saison des Trios im Trikot der Schwarz-Gelben.

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BVB-Trio Hazard, Meunier und Witsel blüht bei Belgien auf

Doch bei den “Roten Teufeln” blühen neben Torschütze Hazard auch Vorlagengeber Thomas Meunier und Rückkehrer Axel Witsel auf.

Ganz nebenbei lief der 28-jährige Thorgan Hazard mit seinem zweiten Turniertor – doppelt so viele wie in 16 Ligaspielen für den BVB – auch noch seinem Bruder Eden den Rang ab. Es war bereits das vierte Länderspieltor für den zwei Jahre jüngeren Dortmunder, seit Eden zum letzten Mal getroffen hat – im November 2019.

Zudem ist Thorgan Hazard seit Sonntag der erste Belgier, der in zwei aufeinanderfolgenden EM-Einsätzen getroffen hat. Einer der ersten Gratulanten neben seinen BVB-Kollegen Witsel und Meunier: sein Bruder Eden. (Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)

Lob von Belgien-Coach Martínez

“Was für ein Flatterball und ein denkwürdiger Moment”, schrieb Het Laatste Nieuws.

Trainer Roberto Martínez sprach in seiner Analyse von einem “sehr guten Tor” und lobte insgesamt den Auftritt seiner Mannschaft: “Wir mussten einfach Mentalität zeigen. Alles drehte sich um diese Aspekte, taktisch diszipliniert und sehr, sehr klug zu sein.”

Vor der Abwehr mit dem Routiniers Toby Alderweireld, Thomas Vermaelen und Jan Vertonghen überzeugte auch Axel Witsel in seiner Rolle als Abräumer.

Wegen eines Achillessehnenrisses hatte der 32-Jährige seit Anfang Januar kein Spiel mehr für den BVB bestritten und nach seiner etwas überraschenden EM-Nominierung im zweiten Gruppenspiel gegen Dänemark (2:1) sein Comeback nach nur 159 Tagen Verletzungspause gefeiert. Es folgte ein erster 90-minütiger Einsatz gegen Finnland (2:0) und jetzt der Kracher gegen Portugal.

Witsels Blitz-Comeback ein “kalkulierbares Risiko”

Witsels Blitz-Comeback grenzt an ein Wunder, da ein Achillessehnenriss in der Regel sechs bis neun Monate Pause bedeutet. Doch Witsel nahm sich den ehemaligen Inter-Kapitän Javier Zanetti zum Vorbild, der es in fünf Monaten geschafft hatte. “Die Qualität seiner Sehne war in Ordnung. Nicht so ausgefranst. Es war alles für eine beschleunigte Reha da”, erklärte Mannschaftsarzt Geert Declercq kürzlich.

Doch der Mediziner gestand auch: “Das Risiko ist nicht null. Aber es ist ein kalkulierbares Risiko.” Es habe einen “offenen Austausch” mit dem BVB gegeben, sagte Physiotherapeut Lieven Maesschalck: “Sie sind über alles informiert. Es ist eine konstruktive Zusammenarbeit.”

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In Dortmund dürfte man insbesondere auch die starken Leistungen von Hazard und Meunier zuletzt mit Wohlwollen zur Kenntnis genommen haben.

Meunier schreibt EM-Geschichte

Als Meunier in der 37. Minute zu einem Außenrist-Schlenzer Richtung linkes Lattenkreuz ansetzte, fragte man sich zumindest als Beobachter, ob das wirklich der Meunier ist, der in der abgelaufenen Borussen-Saison vieles schuldig geblieben war und in 33 Pflichtspielen lediglich ein Tor und zwei Vorlagen zustande gebracht hat.

Bei der EM kommt der 29-Jährige jetzt auf die gleiche Bilanz – und benötigte nur zwei Partien dafür. Im Auftaktspiel gegen Russland (3:0) schrieb er EM-Geschichte, da er als erster Einwechselspieler bei einer EURO in der ersten Halbzeit ein Tor erzielte. Kurz vor Schluss bereitete er noch Romelu Lukakus Treffer zum Endstand vor. Am Sonntag gegen Portugal legte Meunier für seinen BVB-Kollegen Hazard auf.

“Heute war es wie ein Finale”, jubelte Hazard hinterher. Auf dem Weg ins Endspiel wartet zunächst im Viertelfinale am Freitag in München (21 Uhr) mit Italien die nächste große Herausforderung auf die ambitionierten Belgier. “Es sind noch ein paar große Mannschaften im Turnier. Italien wird ein kompliziertes Spiel”, meinte Hazard noch.

Mit Belgiens erfolgreicher BVB-Achse dürfte es aber auch für die Italiener alles andere als einfach werden.

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