Blitz, Donner und Gewitter – das war wenige Stunden vor dem Anpfiff des WM-Halbfinals zwischen Brasilien und Deutschland selbst für die hartgesottenen Fußball-Fans zu viel. Die Berliner Fanmeile schickte die Anhänger aus Deutschlands größter Public-Viewing-Zone und schloss gegen 15.00 Uhr die Pforten.
„Wir warten das Wetter mal ab. Wenn das Gewitter vorübergezogen ist, öffnen wir wieder“, sagte Fanmeilen-Sprecherin Anja Marx. Ob sich das Wetter allerdings am Dienstag noch verbessern würde, blieb fraglich. Die Berliner Polizei bestätigte, dass das Areal auf jeden Fall bis 18.00 Uhr geschlossen bleiben soll.
Gegen 16.00 Uhr schüttete es in Berlin-Mitte wie aus Eimern, ein heftiger Wind peitschte durch den Tiergarten. Donner und Blitz trieben die Fans in die umliegenden Kneipen, die sich wiederum über guten Umsatz freuen konnten. Fanmeilen-Sprecherin Marx gab sich zuversichtlich, dass sich die Verlängerung des Areals vor den Halbfinals um 500 Meter auf insgesamt 1500 Meter noch bezahlt machen würde. „Das Spiel ist erst um 22.00 Uhr. Die meisten Leute kommen eh erst später von der Arbeit. Wenn das Wetter besser wird, ist hier noch alles möglich“, so Marx.
Auch beim Sofa-Gucken im Stadion von Fußball-Zweitligist Union Berlin ließ man sich wenige Stunden vor dem Anpfiff durch das Unwetter die Laune nicht verderben. „Unsere Gäste sind hart im Nehmen. Das haben sie während der WM schon ein paar Mal bewiesen. Sie bleiben mit Regenschirmen und Caps auf ihren Sofas sitzen und machen es sich irgendwie gemütlich“, sagte Sprecherin Frances Schoedl von der veranstaltenden Agentur marcsfirma.
Auf insgesamt 750 mitgebrachten Sofas verfolgten bislang bis zu 3000 Fans im Innenraum des Stadions die WM-Spiele auf einer Großleinwand. Sollte es weiterhin so stark regnen, wollten die Veranstalter die Sofas unter freie Tribünen schieben. „Wir öffnen erst um 20 Uhr. Bis dahin kann sich das Wetter noch bessern“, sagte Schoedl.