Hallo Zweitliga-Freunde,
das Kellerduell des 29. Spieltags zwischen den Ost-Klubs Cottbus und Dresden hatte mit der Zweiten Liga leider wenig zu tun – in allen Bereichen. Das war insgesamt schon sehr enttäuschend.
Die drei Mannschaften unten drin werden nun entscheiden, wer den Relegationsplatz bekommt. Da lege ich mich fest. Eine Siegesserie wird aus meiner Sicht keiner mehr auf die Matte bringen.
Leider muss dabei eine Ost-Mannschaft den bitteren Gang in die Dritte Liga antreten. Das stimmt mich sehr traurig, ist nach den Ergebnissen der letzten Wochen aber nicht mehr aufzuhalten.
Ich bin äußerst gespannt, wer es sein wird. Vor allem hoffe ich aber, dass der Verein, den es letztlich trifft, dann auch wieder schnell zurückkommt.
Im Aufstiegskampf ist es dagegen durch den Ausrutscher von Paderborn wieder richtig spannend geworden.
Wir hatten uns in den letzten Jahren eigentlich daran gewöhnt, dass zwei Mannschaften durchmarschieren. Das wird es in dieser Saison nicht geben – einmal abgesehen von den Kölnern.
Die werden ihren Weg gehen, Aufwand und Nutzen passen dort sehr gut zusammen. Es gibt einige Klubs, die sehr froh wären, wenn sie ähnliche Luxusthemen zu bearbeiten hätten.
Der Tabellenzweite Greuther Fürth hat am Montag gegen Ingolstadt nur unentschieden gespielt. In einer Partie, die für den Zuschauer nicht wirklich angenehm war.
Es wird trotzdem für Fürth reichen. Die Frage wird anschließend sein: Wie überlebe ich in der Bundesliga?
Was danach kommt, ist die große Frage: Paderborn, St. Pauli, Karlsruhe und Kaiserslautern – ich denke diese vier Mannschaften machen den dritten Platz unter sich aus. Da alle Mannschaften keine Konstanz besitzen, wird uns ein ereignisreiches Saisonfinale bevorstehen.
Eine sehr große Enttäuschung ist für mich 1860 München. Friedhelm Funkel ist am Ende der Leidtragende, obwohl er die Mannschaft im Grunde gar nicht geformt hat.
Man hat sie ihm hingelegt und er musste anschließend mit ihr und sehr viel Unruhe im gesamten Umfeld arbeiten. Das vom Verein verpflichtete „Konzept Funkel“ ist eigentlich gar nicht zum Tragen gekommen. Verstehen muss man das alles nicht.
Gleichzeitig sollten sich die Spieler hinterfragen. Mit so einer Art und Weise zu Werke zu gehen und zuhause gegen Karlsruhe so desaströs aufzutreten, das ist beschämend.
Um Spaß am Fußball zu haben, benötigt man keinen Trainer. Scheinbar ist nur der harte Tritt das richtige Mittel, um sie wieder zum Funktionieren zu bringen.
Intern sind Spieler wie Benny Lauth, Daniel Bierofka und Gabor Kiraly gefragt, die auch schon ein paar Dinge erlebt haben. So einen Fußball zu spielen, das darf dieser Mannschaft nicht wieder passieren.
Eine Herausforderung wird sein, einen passenden Sportdirektor und Trainer zu finden. Nach den vergangenen Jahren ist eine nachhaltige Entscheidung zu empfehlen.
Sollten sich die Gerüchte um Lothar Matthäus bewahrheiten, wird es sehr lebhaft werden bei den Löwen.
Fachlich kann ich das überhaupt nicht einschätzen. In der öffentlichen Wahrnehmung des Vereins werden wir auf jeden Fall neue Inhalte erleben. Lothar Matthäus wünsche ich endlich mal eine Trainerstation im deutschen Fußball, wo er sich richtig bewähren kann. Vielleicht klappt es ja in diesem Fall.
Euer Christian Beeck
Christian Beeck absolvierte während seiner Profilaufbahn insgesamt 79 Bundesliga- und 88 Zweitligaspiele. Neben Union Berlin war er unter anderem für Hansa Rostock, Fortuna Düsseldorf und Energie Cottbus am Ball. Für Union und Cottbus war Beeck nach seiner aktiven Zeit als Spieler auch im Management tätig. Für SPORT1 analysiert Beeck seit dieser Saison das Geschehen rund um die Zweite Liga.