„Keine Energie, keine Aggressivität, kein Fokus“.

Das Urteil von Bundestrainer Emir Mutapcic nach der verdienten 76:88-Pleite gegen Polen am vergangenen Spieltag der EM-Qualifikation fiel vernichtend aus.

Bis auf die Knochen hatte sich das DBB-Team blamiert und muss ernsthaft um die Teilnahme an der EM 2015 bangen.

Historisches Debakel droht 

Ein Sieg am Sonntag (ab 13.45 Uhr im LIVE-TICKER) gegen Nachbar und Basketball-No-Name Österreich ist absolute Pflicht. Andernfalls wäre das historische Debakel für das DBB-Team perfekt.

Erstmals seit 1991 würde nicht nur eine Europameisterschaft ohne deutsche Beteiligung stattfinden, auch die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro wären endgültig außer Reichweite.

Optimistisch gestartet

Dabei war das Team nach dem Sieg beim Supercup in Bamberg, wenige Tage vor Beginn der Qualfikation, noch voller Selbstbewusstsein in die Qualifikation gestartet.

„Es ist unsere Pflicht Gruppenerster zu werden“, sagte Kapitän Heiko Schaffartzik damals.

Ziel deutlich vefehlt

Doch schon die Auftaktniederlage in Polen machte deutlich, dass der Weg zur Endrunde deutlich schwerer werden würde, als erhofft. Nach den zwei Siegen gegen Österreich und Luxemburg folgte am Mittwoch eine über weite Strecken blamable Vorstellung im Rückspiel gegen Polen.

Platz eins ist kein Thema mehr, wie Schaffartzik mittlerweile eingestehen muss; „Damit können wir uns nicht beschäftigen. Es ist aus eigener Kraft nicht mehr möglich“.

Mit dem Rücken zur Wand

Die DBB-Auswahl liegt nach vier von sechs Spielen in der Gruppe C mit sechs Zählern hinter Polen und Österreich (jeweils 7) nur auf Platz drei. Für die EM 2015 qualifizieren sich allerdings nur die sieben Gruppenersten sicher, hinzu kommen die sechs besten Gruppenzweiten.

„Wir werden explodieren“, kündigt DBB-Präsident Ingo Weiss an: „Wir gewinnen am Sonntag, das weiß ich. Da garantiere ich für.“

Behält er Recht, ist Platz zwei in der Gruppe – vorausgesetzt Luxemburg wird zum Abschluss erwartungsgemäß besiegt – sicher. Das Team um NBA-Profi Dennis Schröder wäre mit einem blauen Auge davongekommen.

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Nowitzki schließt Comeback nicht aus

Allerdings geht es nicht allein darum, ein weiteres Cordoba zu verhindern, sondern auch um ein mögliches Comeback von Dirk Nowitzki. Seit mittlerweile drei Jahren verzichtet der Star der Dallas Mavericks auf Einsätze im Nationalteam.

Nachdem sich der DBB, aufgrund des Rückzugs der Ukraine wegen der politischen Unruhen im Land, mit dem Standort Berlin für die Austragung der EM-Vorrunde beworben hat, hatte er eine Rückkehr zuletzt aber nicht mehr kategorisch ausgeschlossen.

Traum von Olympia

Die Aussicht vor heimischem Publikum um die Qualifikation für Olympia 2016 in Rio zu spielen, reizt den Würzburger. Noch heute schwärmt er von Peking 2008 als „eine der besten Erfahrungen meines Lebens“.

Ohne EM-Teilnahme wäre das Ticket allerdings außer Reichweite – und das Ende von Nowitzkis Karriere im Nationalteam programmiert.

Der Traum der Fans von einem Comeback des besten deutschen Basketballers aller Zeiten und vollen Hallen in der Hauptstadt könnte am Sonntag ein jähes Ende finden.