Von Holger Luhmann und Florian Weiß
New York/München – „Super Bayern, super Bayern“, schallte es von der Tribüne des New Yorker Stadions.
Etwa 500 Fans waren gekommen, um dem FC Bayern einen herzlichen Empfang zu bereiten – und schossen nebenbei zahlreiche Selfies mit Maskottchen Bernie.
Ausgerechnet Bayerns Deutsch-Amerikaner Julian Green, der bei der WM im Achtelfinale für die US-Boys getroffen hatte, konnte wegen leichter Knieprobleme aber nur joggen. Der angeschlagene Neuzugang Sebastian Rode setzte ganz mit dem Training aus.
Kleinfeld-Kick vor Skyline
Ein nächster Höhepunkt war dann ein Termin in Brooklyn.
„Verstärkt“ mit Paul Breitner, Markus Babbel, Paulo Sergio und Giovane Elber spielten zwei Bayern-Teams auf einem Kleinfeld gegeneinander.
Vor der imposanten Kulisse der Brooklyn Bridge und der Skyline von Manhattan im Hintergrund gab es aber auch kritische Töne.
Babbel: „Schwierig, die Balance zu finden“
„Die Belastung dieser Reise ist natürlich extrem. Für den Trainer ist es unglaublich schwierig, die Balance zu finden“, sagte Babbel exklusiv bei SPORT1: ?“Eigentlich müsste man mitten in der Vorbereitung mehr tun. Durch den langen Trip muss man aber vom Gas runter, damit die Jungs nicht überbelastet werden.“
Schon der erste Tag vermittelte den Bayern einen Vorgeschmack auf die Belastungen der Reise. Pünktlich um 14 Uhr Ortszeit war der Tross nach gut neun Stunden Flug am Flughafen in Newark gelandet. Im Anschluss ging es nur kurz ins Hotel, direkt danach weiter zu Pressekonferenz und Übungseinheit – und schließlich nach Brooklyn. (BERICHT: Bayern-Tortur als drohender Titelkiller)
Sergio ist trotz der schwierigen Vorbereitung der Bayern durch die umstrittene Marketingreise und die Nachwehen der WM aber von einer erfolgreichen Saison überzeugt. „Die Bayern haben so viele Möglichkeiten, sie können auch durchaus wieder die Champions League gewinnen“, erklärte der Brasilianer.
Guardiola: Spieler „lieben es, Fußball zu spielen“
Trainer Pep Guardiola will sein Team auch zwischen Terminhatz, Jetlag und Testspielen weiter entwickeln. SHOP: Jetzt Bayern-Fanartikel kaufen
„Wir sind hier nicht zum Spaß“, stellte der Spanier fest. Das erste Spiel gegen Chivas de Guadalajara aus Mexiko (Freitag, 2 Uhr MESZ) sei auch ohne die fehlenden WM-Teilnehmer eine „gute Möglichkeit zu sehen, auf welchem Level wir stehen“.
Guardiola ist davon überzeugt, dass die Spieler gut mit den Belastungen umgehen. Seine Begründung klingt profan, aber schlüssig: „Sie lieben es, Fußball zu spielen.“
Diese Liebe zum Fußball soll den FCB durch die Tortur tragen.
Büro-Eröffnung mit Thomas Gottschalk
Weiter geht es an diesem Donnerstag um 21 Uhr deutscher Zeit mit der pompösen Eröffnung des Bayern-Büros im New Yorker Wolkenkratzer der Bayerischen Landesbank.
Showmaster Thomas Gottschalk wird die Eröffnung der ersten Dependance eines Bundesligisten im Ausland moderieren.
Geladen sind etwa 120 Gäste, darunter Olympiasiegerin Maria Höfl-Riesch.