Hallo Zweitliga-Freunde,

Die Saison ist gerade mal zwei Spieltage alt und bei 1860 München herrscht schon wieder das große Chaos. Bei dem Verein stimmen einfach elementare Dinge nicht. Solide, nachhaltige und vor allem geräuschlose Arbeit ist scheinbar nicht umsetzbar.

Trainer Ricardo Moniz stellt ununterbrochen sein riesiges Selbstvertrauen in den Mittelpunkt, aber leider drückt sich das bisher nicht in Punkten aus.

Dann kommt hinzu, dass einige Spieler, nach einer verlorenen Partie um die Häuser ziehen zu müssen. Die Pflichten eines Lizenzspielers haben in diesem Zusammenhang klare Regeln. Ich kann mich nicht erinnern, dass nächtliche Aktivitäten in gastronomischen Einrichtungen dazu gehören.

Ein Spieler wie Daniel Adlung spricht anschließend von einer Dummheit, entschuldigt sich. Sowas haben wir schon tausendmal gehört. Hier wird durch das Management alles versucht, die öffentliche Wahrnehmung zu retten. Ich finde das sehr kläglich und ausgesprochen peinlich!

Wünschenswert wäre es, dass diese Spieler auf dem Platz Punkte holen und nicht nachts an der Theke Erster sind.

Durch diese Vorfälle sind auch Moniz und Sportdirektor Gerhard Poschner angezählt. Das Team, das die beiden betreuen, funktioniert nicht. Es werden keine positiven Ergebnisse erzielt und die gut bezahlten, spielenden Angestellten ziehen nachts durch die Münchner Innenstadt und lassen die Puppen tanzen. Keine gute Perfomance…

Zudem finde ich es merkwürdig, dass die sportliche Leitung Gabor Kiraly degradiert hat. Die Strafe ist für mich überzogen, damit muss man gelassener umgehen.

Gabor hat einen hohen Stellenwert in der Mannschaft, er moderiert viele Dinge. Und er darf sich so einen kleinen Ausraster auch mal erlauben. Torhüter müssen das in diesem Geschäft!

Reden wir über etwas Positives vom vergangenen Wochenende in München. RB Leipzig hat beim Sieg in der Arena wie ein potenzieller Aufsteiger agiert.

Beeindruckend war diese Selbstverständlichkeit, mit der die Mannschaft aufgetreten ist. Die hatten zu jedem Zeitpunkt das richtige taktische Mittel zur Verfügung, waren körperlich und geistig auf den Punkt topfit. Hier muss man Trainer Alexander Zorniger ein Kompliment aussprechen. Der Plan zum Spiel ist voll aufgegangen.

Spieler wie der Däne Yussuf Poulsen sind zudem ein Beweis für das ausgeklügelte Scoutingsystem im Verein. Das hat Sportdirektor Ralf Rangnick perfektioniert. Da sichtet nicht ein Einzelner einen Spieler, da fließen unterschiedliche Bewertungen ein, um am Ende so einen Transfer um zu setzen. Das notwendige Quäntchen Glück inklusive.

Für die Nürnberger lief an diesem Spieltag gar nichts. Die junge Garde hat in Fürth eine richtige Abreibung erhalten. Das war im Abwehrverhalten gerade für ein Derby sehr wenig und hatte mit 2. Bundesliga nicht viel zu tun.

Wichtig ist jetzt: Lehren daraus ziehen, im Training Vollgas geben und die Fehler nicht wiederholen. Dann wird die Mannschaft mit ihrer Qualität auch Erfolge haben. Passieren solche Fehler noch einmal, wird es für den Club mit Sicherheit keine gute Saison.

Euer Christian Beeck

Christian Beeck absolvierte während seiner Profilaufbahn insgesamt 79 Bundesliga- und 88 Zweitligaspiele. Neben Union Berlin war er unter anderem für Hansa Rostock, Fortuna Düsseldorf und Energie Cottbus am Ball. Für Union und Cottbus war Beeck nach seiner aktiven Zeit als Spieler auch im Management tätig. Für SPORT1 analysiert Beeck seit dieser Saison das Geschehen rund um die Zweite Liga.