Dies sei kein Gelände für Sprinter, sagt Marcel Kittel, und widersprechen kann man ihm da nicht: Auch am zweiten Tag bleibt die Tour in der Normandie in Frankreichs rauem Norden, und vor allem das Finale in Cherbourg am Ärmelkanal hat es gewaltig in sich.
Womöglich lassen sogar die Favoriten im Kampf um den Gesamtsieg schon einmal die Muskeln spielen.
Die 103. Tour de France verlangt den Fahrern alles ab: Vier Bergankünfte und sieben Anstiege der Goldkategorie stehen an, dazu ein Bergzeitfahren. Alle Etappen im Profil.
Nach der langen, hügeligen Anfahrt auf der Halbinsel Cotentin ist der Schlussanstieg über die Cote de La Glacerie, benannt nach einer mittlerweile zerstörten Glashütte, ein echtes Biest: Der Hügel zieht sich über mehr als drei Kilometer hin, ist in der Spitze bis zu 14 Prozent steil – wer kurz schwächelt, ist schnell abgehängt.
Spezialisten für solche knackigen Steigungen sind die Spanier Alejandro Valverde (Movistar) und Joaquim Rodriguez (Katjuscha).
Wer wird Nachfolger von Chris Froome? Oder setzt sich der Brite erneut durch? Welche Rolle spielen die Deutschen? SPORT1 macht den Favoritencheck zur Tour de France.
Saint-Lô, wo das riesige Pressezentrum der ersten Tour-Tage beheimatet ist, feiert seine Premiere als Etappenort. Die Geschichte des 20.000-Einwohner-Städtchens geht bis in das 1. Jahrhundert vor Christus zurück, im Zweiten Weltkrieg wurde Saint-Lô nahezu völlig zerstört und als „Hauptstadt der Ruinen“ bezeichnet.
Immerhin zum vierten Mal ist Cherbourg, das vor allem durch seinen Hafen von Bedeutung ist, Etappen-Gastgeber. Bei der bislang einzigen Ankunft siegte 1986 der Italiener Guido Bontempi.