Es ist eine Frage, die viele Formel-1-Fans beschäftigt: Wäre Sebastian Vettel noch aktiv, wenn er vom rasanten Aufschwung seines ehemaligen Teams Aston Martin gewusst hätte?

Dass dies wohl der Fall wäre, wird mittlerweile immer deutlicher. Auch Mike Krack, Teamchef des britischen Traditionsrennstalls, geht davon aus, dass der viermalige Weltmeister seine Karriere unter anderen Umständen wohl nicht schon im Vorjahr beendet hätte.

„Hätte er das diesjährige Auto gehabt, hätte er seinen Rücktritt wohl verschoben“, sagte Krack in einem Interview mit dem Fachportal speedweek.com.

Vettel? „Am Anfang der Saison seine Motivation verloren“

Tatsächlich war Vettels Rücktrittsentscheidung nach SPORT1-Informationen in hohem Maße von seiner damaligen Prognose abhängig, wie gut sich der Bolide in Richtung 2023 entwickeln würde.

Wie Krack nun bestätigte, zog der 35 Jahre alte Deutsche dann zum Teil auch wegen des Frusts über den fehlenden Fortschritt einen Schlussstrich. „Er wird wohl am Anfang der Saison seine Motivation verloren haben. Am Ende der Saison, in Suzuka und Austin, konnten wir mithalten, da war Sebastian wieder heiß. Aber da war seine Entscheidung schon gefallen“, erklärte der 51-Jährige.

Infolge turbulenter und durchwachsener Jahre wechselte Vettel 2021 von Ferrari zu Aston Martin und wollte mit den Engländern noch einmal vorne angreifen. Doch die Entwicklung gelang nicht in der Form, wie es sich der Hesse vorgestellt hatte. Erst im vergangenen Winter schaffte es der Rennstall mit Verspätung, das Auto stark zu verbessern.

Nachfolger und Altmeister Fernando Alonso fuhr in den ersten acht Saisonrennen sechsmal auf das Podest. Vettel hingegen stand während seiner beiden Jahre bei Aston Marton lediglich einmal auf dem Treppchen.