Alexander Ragulin zählt zu den bedeutendsten Verteidigern in der Geschichte des sowjetischen sowie des internationalen Eishockeys. Am 17. November 2004, heute vor 21 Jahren, starb der Russe im Alter von 63 Jahren an einem Herzinfarkt.
„Alexander Ragulin personifizierte den russischen Bären,” sagte der damalige IIHF-Präsident René Fasel nach dem Tod und fügte hinzu: „Er war der Typ eines Verteidigers, dem kein gegnerischer Stürmer weder in den Ecken noch vor dem Tor in die Quere kommen wollte. Ragulin war möglicherweise der dominanteste internationale Verteidiger der 60er Jahre.“
Teil des legendären Armeeklubs ZSKA Moskau
Seine Karriere begann er beim Moskauer Klub Krylia Sowetow, ehe 1962 der Wechsel zum legendären Armeeklub ZSKA Moskau folgte. Dort spielte er unter Trainer Anatoli Tarassow, dem Architekten des sowjetischen Eishockeymodells, und wurde schnell zu einer festen Größe der Defensive. Mit der Mannschaft wurde er Serienmeister in der höchsten sowjetischen Liga.
Ragulin war bekannt für seine physische Präsenz, seine taktische Disziplin und seine Fähigkeit, Spiele zu lesen – Eigenschaften, die ihn zu einem der zuverlässigsten Verteidiger seiner Zeit machten.
Alexander Ragulin holt zehn WM-Titel in elf Jahren mit der Sowjetunion
Er verkörperte den typischen sowjetischen Verteidiger: technisch versiert, laufstark, diszipliniert und stets im Dienst des Teams aktiv. Obwohl er kein klassischer Offensivverteidiger war, unterstützte er mit präzisen Pässen und sicherem Aufbau das spielerische Konzept seiner Mannschaften. Sein körperbetontes, aber faires Spiel verschaffte ihm international Respekt – sogar bei Gegnern aus Kanada, die für ihre Härte bekannt waren.
Mit der sowjetischen Nationalmannschaft erreichte Ragulin Weltruhm. Zwischen 1963 und 1973 gewann er zehn Weltmeistertitel, eine bis heute außergewöhnliche Bilanz. Er war zudem Teil des legendären Teams, das bei den Olympischen Spielen 1964 in Innsbruck, 1968 in Grenoble und 1972 in Sapporo jeweils die Goldmedaille holte.
Besonders berühmt wurde Ragulin durch seine Teilnahme an der Summit Series 1972 gegen Kanada. Obwohl er zu diesem Zeitpunkt bereits am Ende seiner Karriere stand, brachte seine Erfahrung Stabilität in die sowjetische Abwehr und trug entscheidend dazu bei, dass die Serie zu einem der denkwürdigsten Kapitel des internationalen Eishockeys wurde.
Aufnahme in die Hall of Fame
1973 beendete der Russe seine Karriere. Er absolvierte 427 Spiele für ZSKA Moskau und erzielte 63 Treffer. Zudem stand er in 102 Partien bei Weltmeisterschaften und den Olympischen Spielen auf dem Eis, in denen er 14 Tore schoss.
Nach seinem Karriereende folgte bei der Gründung 1997 die Aufnahme in die Hall of Fame der IIHF. 2001 bekam er den Verdienstorden (III. Klasse) für das Vaterland verliehen. Zudem wurde Ragulin 2004 auch in die russische Eishockey-Hall-of-Fame aufgenommen.