Budapest – Beim Ungarn-Qualifying holt sich mit Nico Rosberg einmal mehr ein Mercedes-Fahrer die Pole (Bericht).

Doch der brennende Wagen seines Teamkollegen Lewis Hamilton und Wetterumschwünge sorgen in Budapest für reichlich Action.

Der leicht einsetzende Regen in Q3 führt zu einem heftigen Abflug von Kevin Magnussen. Der Däne verrät anschließend den Grund und liefert eine überraschende Erkenntnis.

Wolff erwartet „Lewis-Show“

Aufreger des Tages war aber das frühe Hamilton-Aus, der nur wenig Hoffnung auf eine große Aufholjagd hat.

Ganz im Gegensatz zu Mercedes-Motorsportchef Toto Wollf, der im Rennen (So., ab 13.45 Uhr im LIVE-TICKER, Highlight ab 19 Uhr im TV auf SPORT1) eine „Lewis-Show erwartet.

Von ähnlich weit hinten muss Kimi Raikkönnen starten (DATENCENTER: Ergebnis des Qualifiyings). Die Schuld an dem Debakel trägt für den Finnen sein Team, dass ihn trotz mehrmaliger Nachfrage versichert hat, dass seine gefahrene Zeit für Q2 reicht.

Vorne könnte es dagegen zum Zweikampf zweier Deutscher kommen, die noch nie am Hungaroring gewonnen haben. Um eine echte Siegchance zu haben, hofft Sebastian Vettel auf Regen

SPORT1 fasst die Stimmen zum Qualifying in Silverstone zusammen:

Nico Rosberg (Mercedes, Startplatz 1):

„Q3 war eine große Herausforderung. Ich bin als Erster in der ersten Kurve angekommen und wusste nicht, wie spät ich bremsen konnte. Ich bin es etwas lockerer angegangen, was mich auch gerettet hat. Der Kevin (Anm. der Red.: Magnussen) hat es nicht ganz geschafft, aber es war auch extrem schwer. Danach wurde es leichter, denn es wurde immer trockener. Die letzte Runde war echt perfekt. Darüber bin ich sehr glücklich.“

Sebastian Vettel (Red Bull, Startplatz 2):

„Der Streckencharakter kommt uns hier entgegen mit den wenigen Geraden. Wir hatten hier schon in der Vergangenheit gute Resultate. Die letzte Runde war sehr gut, aber der Abstand zu Nico war größer als wir uns das gedacht und erhofft hatten. In Q3 hätte alles passieren können, wie man gesehen hat. Mit den trockenen Bedingungen am Ende ist Platz 2 okay. Wenn es morgen regnet, haben wir sicherlich eine bessere Chance als unter normalen Bedingungen.“

Valtteri Bottas (Williams, Startplatz 3):

„Wir wussten, dass Red Bull und auch Ferrari hier sehr schnell sein würden – und Mercedes natürlich auch. Theoretisch ist die Charakteristik der Strecke nicht die beste für uns, aber wir haben als Team gut gearbeitet und einige Updates mitgebracht, die gut funktioniert haben. Natürlich fehlt uns im Vergleich zu einigen anderen Autos noch immer etwas Grip. Heute war es mit den Plätzen drei und sechs ein wirklich guter Tag für uns. Wir haben eine gute Chance, auch hier wichtige Punkte mitzunehmen.“

Nico Hülkenberg (Force India, Startplatz 9):

„Ein weiteres solides Qualifying. Es war eine ziemliche Überraschung in Q3 zu kommen, besonders nach heute Morgen hatte ich das nicht erwartet, denn da sah es ziemlich weit entfernt aus. Wir sprechen aber nicht über das Podium, sondern unsere Hauptgegner sind jetzt McLaren und Toro Rosso.“

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Kevin Magnussen (McLaren, Startplatz 10):

„Ich bin einfach in die Mauer gekracht. Die Strecke war in der ersten Kurve viel nasser als in der letzten Kurve vor der Start-Ziel-Geraden. Also bremste ich in Kurve eins ganz normal, aber das war offensichtlich nicht dort, wo ich hätte bremsen sollen. Es tut mir leid für das Team. Ich denke, wir hätten wieder ein ordentliches Qualifying haben können. Es ist nicht schön, in die Mauer zu fliegen. Hoffentlich ist das Auto in Ordnung.“

Adrian Sutil (Sauber, Startplatz 12):

„Es war ein spannendes Qualifying. Der zwölfte Platz ist mein bisher bestes Ergebnis in dieser Saison. Wir waren konkurrenzfähig, weshalb das Fahren auch mehr Spaß macht. In unserer derzeitigen Situation ist dieses Ergebnis sehr wichtig. Ich freue mich über die tolle Teamarbeit von heute.“

Kimi Räikkönen (Ferrari, Startplatz 17):

„Der Plan war es, mehr zu fahren. Aber das Team sagte, es sei okay. Ich habe ein paar Mal gefragt, ob sie sich sicher sind, sie sagten ‚ja‘ – das Ergebnis kennen wir. Klar hätte ich darauf bestehen können, aber ich habe den Jungs letztlich geglaubt und vertraut, dass es reichen wird. Wir sind immer noch ein Team und müssen uns eigentlich aufeinander verlassen können, und das habe ich getan. Dieses Mal ging es eben nach hinten los.“

Lewis Hamilton (Mercedes, Startplatz 21):

„Um ehrlich zu sein: Ich weiß nicht, was passiert ist. Irgendetwas war defekt, aber ich habe mit dem Team noch nicht gesprochen. Für das Rennen wird es schwierig. Das ist die Strecke, auf der es am schwersten ist, zu überholen. Wahrscheinlich muss ich auch den Motor wechseln. Das heißt, dass ich irgendwann in der Saison noch eine Strafe um zehn Plätze kassiere wegen des Wechsels.“

Toto Wolff (Mercedes-Motorsportchef):

„Ich bin zerrissen. Die Pole ist toll, aber wenn man das bei Lewis zum wiederholten Male sieht, tut es mir unheimlich leid für ihn. Für dieses Rennen können wir es nicht mehr gut machen, weil es hier sehr schwer ist, zu überholen. Ich würde Lewis dennoch alles zutrauen – auch das Podium. Wenn wir das Auto repariert haben, werden wir beim Rennen sicher eine Lewis-Show erleben. Er ist unheimlich sensibel. Ansonsten freut uns, dass Seb zurück ist. Das ist gut für unsere deutschen Fans. Das wird spannend, hoffentlich geht alles gut in der ersten Kurve.“