Christian Günter ist normalerweise als Kapitän des SC Freiburg gesetzt, doch Komplikationen nach einem Armbruch setzten ihn fast die komplette Hinrunde außer Gefecht. Jetzt steht der 30-Jährige vor seinem Comeback.
Doch die ungewohnt lange Leidenszeit war für Günter nicht einfach. „Es gab sehr viel Unterstützung. Aber die Nachrichten, die da reinkamen, waren nicht alle positiv“, sagte Günter im Interview mit der Badischen Zeitung.
Demnach sah sich der Freiburger auch mit Anfeindungen in den sozialen Medien konfrontiert. „Extern wusste ja keiner, wie es wirklich gelaufen ist. Trotzdem wurde geschrieben: ‚Wie dumm bist du eigentlich, so früh wieder anzufangen nach dem Armbruch.‘ Oder: ‚Du lässt die Mannschaft im Stich.‘ Das tat manchmal schon weh, da muss man stabil sein.“
Günter dankt Streich für Unterstützung
Rückhalt habe ihm seine Frau gegeben, auch sein Berater sei immer für ihn dagewesen. „Aber auch die Teamkollegen, die Trainer – ohne diese Unterstützung wäre es schwierig gewesen. Zu wissen, einen Halt zu haben, hat enorm geholfen. Ich bin extrem dankbar“, sagte Günter und bedankte sich auch explizit bei SC-Trainer Christian Streich: „Er hat sich oft bei mir gemeldet und kam in der akuten Phase immer wieder nach dem Training bei mir in der Klinik vorbei. Diese Anteilnahme werde ich ihm nie vergessen.“
Günter hatte sich in einem Testspiel in der Vorbereitung den rechten Arm gebrochen, mit einer speziellen Schiene in der ersten Runde des DFB-Pokals sein Comeback gegeben und auch am ersten Bundesliga-Spieltag auf dem Platz gestanden. Im Training brach er sich daraufhin den lädierten Arm erneut.
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„Nach dem ersten Bruch schien alles gut zu sein. Doch da hatte ich schon eine Entzündung, weil Keime drin waren. Dadurch konnte nichts wirklich verheilen. So komisch das klingen mag: Der zweite Bruch war letztlich mein Glück, weil man alles dadurch erst festgestellt hat“, berichtete Günter, dem letztlich ein Stück Beckenknochen im Arm eingesetzt werden musste.
Die vielen OPs und die Antibiotikabehandlung setzten Günter zu. „Es kam eine schlechte Nachricht, dann die nächste, und so fort. Es war unberechenbar. Und ich wusste häufig nicht: Wie geht es weiter? Da stellte sich schon die Frage: Kann ich noch weiter Fußball spielen? Oder muss ich mir über andere Dinge Gedanken machen?“, sagte Günter. „Im Krankenhaus konnte ich mich eine Zeit lang nur mit Gehwagen fortbewegen. Das erdet einen und man weiß, wie wertvoll es ist, gesund zu sein.“