Nach der Copa América soll einer der wohl interessantesten Nationaltrainer-Posten der Welt neu besetzt werden. Carlo Ancelotti wird dem Vernehmen nach den brasilianischen Trainerstuhl übernehmen, das teilte der CBF-Verbandspräsident im Juli mit.
Brasiliens Legende und Weltmeister von 1994, Romário, der insgesamt 55 Tore in 71 Länderspielen erzielte, hat sich klar gegen den noch aktiven Coach von Real Madrid als neuen Nationaltrainer ausgesprochen.
Dabei wählte der 57-Jährige, der mittlerweile Mitglied des brasilianischen Bundessenats ist, beim Interview mit der brasilianischen Tageszeitung O Globo eine nahezu diffamierende Wortwahl: „F**k Ancelotti. Ich will Diniz behalten.“
Romário: „Diniz war eine gute Wahl“
Was für den aktuellen Interimscoach sprechen würde, der seit seinem Amtsantritt zwar zwei Siege und ein Unentschieden in der südamerikanischen WM-Qualifikation holte, aber auch eine bittere 0:2-Auswärtspleite in Uruguay hinnehmen musste?
„Zunächst einmal will ich Ednaldo (Rodrigues; Anm. d. Red.), dem Präsidenten der CBF, gratulieren: Diniz war eine gute Wahl. Er ist der beste Trainer, den wir haben“, sagte Romário über den 49-Jährigen, der in Personalunion ebenfalls den Vereinstrainer-Posten bei Fluminense innehat.
„Er hat beim Nationalteam nicht so viel Zeit wie auf Vereinsebene, um sein Spiel einzustudieren und ein Team zu formen, was eigentlich seine Stärke ist. Er macht das Beste daraus.“
Brasilien in der WM-Quali nur Dritter
Dass Brasilien nach vier Spieltagen bereits fünf Punkte Rückstand auf Erzrivale Argentinien hat, hinter Uruguay auf Platz drei punktgleich mit Venezuela liegt, sieht Romário derweil noch nicht dramatisch: „Niemand gewinnt immer. Aber in meinen Augen ist die Nationalmannschaft Brasiliens bei Diniz in guten Händen.“
Im kommenden Jahr soll nach der Copa América (20. Juni – 14. Juli) dann Ancelotti dann übernehmen. Dessen Vertrag bei Real Madrid läuft im kommenden Sommer aus.
Der Italiener würde sich mit vier Champions-League-Titeln als Hauptübungsleiter und als einziger Trainer, der alle fünf nationalen Topligen in Europa gewonnen hat, aus dem europäischen Klubfußball verabschieden.