Die historische 1:7 (0:5)-Pleite gegen die deutsche Nationalmannschaft war die höchste Halbfinalniederlage der WM-Geschichte und für Gastgeber Brasilien eine Demütigung. In der WM-Historie gibt es noch weitere denkwürdige Niederlagen. – Ein Überblick:

1950 in Brasilien:

Im abschließenden Spiel benötigt Gastgeber Brasilien gegen Uruguay im legendären Maracana-Stadion in Rio de Janeiro nur ein Unentschieden zum Gewinn des ersten WM-Titels. Trotz Führung unterliegen die Brasilianer 1:2. Das fußballerische Trauma, das die brasilianische Seele bis heute umtreibt, geht als „Maracanazo“ in die Geschichte ein.

1954 in der Schweiz:

Die als unschlagbar geltenden Ungarn führen im WM-Finale in Bern gegen Deutschland bereits nach acht Minuten mit 2:0. Doch die Mannschaft um Spielführer Fritz Walter gibt nicht auf und gleicht noch vor der Pause aus. Helmut Rahn erzielt sechs Minuten vor dem Ende den Siegtreffer. Das „Wunder von Bern“ geht in die Fußball-Geschichte ein.

1966 in England:

Nordkorea galt bei der WM in England als größter Außenseiter. Nach einer Niederlagen gegen die Sowjetunion und einem Unentschieden gegen Chile wird Italien im abschließenden Gruppenspiel sensationell mit 1:0 bezwungen. Während Nordkorea ins Viertelfinale einzieht, ist für Italien die WM beendet. „Der Untergang des römischen Reiches ist nichts dagegen“, titelten italienische Zeitungen nach der Pleite in Middlesbrough.

1974 in Hamburg:

Jürgen Sparwasser schießt die DDR mit seinem Treffer in der 78. Minute in Hamburg zum Vorrundensieg gegen die Bundesrepublik Deutschland. „Das ist ein Stück Zeitgeschichte“, sagt Sparwasser noch heute. Am Ende wird aber das DFB-Team von Trainer Helmut Schön Weltmeister, die DDR scheitert in der Zwischenrunde.

1982 in Spanien:

Europameister Deutschland trifft im ersten Gruppenspiel auf Außenseiter Algerien. „Wenn wir gegen die verlieren, fahre ich mit dem Zug heim“, sagt Bundestrainer Jupp Derwall vorher. Deutschland unterliegt in Gijon 1:2. Derwall bleibt trotzdem und wird am Ende mit seiner Mannschaft Vize-Weltmeister.

1990 in Italien:

Argentinien bestreitet als Weltmeister das Eröffnungsspiel und verliert völlig unerwartet 0:1 gegen Kamerun. Francois Omam-Biyik trifft in Mailand für die Afrikaner, die den Sieg am Ende nach zwei Platzverweisen mit neun Mann über die Zeit retten. Argentinien wird dennoch Vize-Weltmister, Kamerun unterliegt im Viertelfinale England.

2002 in Südkorea und Japan:

Frankreich reist als Titelverteidiger mit großen Ambitionen zur WM nach Japan und Südkorea. Im ersten Spiel gibt es nach einem Gegentreffer von Bouba Diop aber ein 0:1 gegen den Senegal. Die Franzosen scheitern ohne Tor und Sieg in der Vorrunde.

2014 in Brasilien:

WM-Gastgeber Brasilien wird im Halbfinale von der DFB-Auswahl beim 1:7 (0:5) nach allen Regeln der Kunst düpiert. Die Selecao kassiert die höchste Schlappe eines Teams in einer WM-Vorschlussrunde. Trainer Luiz-Felipe Scolari bittet anschließend das brasilianische Volk „um Vergebung“.

Hier gibt es alles zur WM