Die Entscheidung ist gefallen.

Der Deutsche Handballbund (DHB) hat seinen neuen Bundestrainer gefunden. Am Dienstag wird der Nachfolger von Martin Heuberger in Leipzig vorgestellt.

„DHB und DKB HBL haben gemeinsam eine optimale Lösung für den deutschen Handball gefunden. Daher werden wir diese auch gemeinsam vorstellen“, sagt Verbandspräsident Bernhard Bauer.

Dieses Statement deutete bereits auf eine Doppelfunktion eines Trainers aus der DKB HBL hin. Es wird Dagur Sigurdsson.

Markus Baur, der unlängst den EM-Titel mit den U-20-Junioren gewann, ist mit seiner Bewerbung gescheitert.

Handballer jubeln wieder

Anders als Sigurdsson, der zuletzt nur durch Schweigen auffiel, hatte Baur hatte in eigener Sache durchaus die Werbetrommel gerührt: „Fakt ist, dass der Bundestrainerjob eine superinteressante Stelle ist, auch eine Riesen-Chance und eine Riesen-Herausforderung“, sagte Baur im Interview mit SPORT1.

Der Erfolg mit dem Nachwuchs hätte für ihn gesprochen: Wer als Handball-Fan eine deutsche Nationalmannschaft mal wieder jubeln sehen möchte, muss momentan zu den Junioren blicken. Der EM-Titel lässt den DHB auf eine erfolgreiche Zukunft hoffen.

Trotzdem hat der Triumph von Baurs Team die T-Frage nicht mehr beeinflusst, jedenfalls nicht direkt.

Auf Nachfrage von SPORT1 antwortete Bauer hierzu nur:

„Jeder EM-Titel hat Einfluss auf die Trainerfindung, weil es darum geht, den kompetenten Trainer zu finden, mit dem wir unsere Perspektive 2020 und die enthaltenen Ziele verwirklichen können. Das heißt, natürlich wollen wir einen Trainer, der Jugendliche beziehungsweise Junioren in die Nationalmannschaft einbauen kann und dies erfolgreich tut.“

Hanning setzt sich durch

Es gilt jedoch sicher, dass Füchse-Manager Bob Hanning, als Vizepräsident der für die Bundestrainer-Suche zuständige Mann beim DHB, keinen von „Heiners Jungs“, also keinen langjährigen Weggefährten des Ex-Bundestrainers Heiner Brand wie Baur als Heuberger-Nachfolger haben wollte.

Offenbar hat er sich damit duchgesetzt – obwohl Baur prominente Fürsprecher hat.

Handball-Ikone Stefan Kretzschmar hatte sich für Baur stark gemacht: „Ich habe lange mit ihm zusammengespielt und weiß daher, was für einen hohen Handball-IQ er hat“, schreibt Kretzsche in seiner Kolumne bei SPORT1.

Auch die SPORT1-User sprachen sich bis Freitagmittag (Stand: 12 Uhr) mit einer Mehrheit von 34,6 Prozent für Baur aus.

Der Verband hat aber offensichtlich anders entschieden.