Es war ein Abend zum Vergessen: Roger Schmidts Benfica Lissabon kassierte am Sonntag beim Erzrivalen FC Porto eine herbe 0:5-Klatsche. Für Benfica stellt dies die höchste Niederlage gegen Porto seit 14 Jahren dar, als man ebenfalls mit 0:5 unterlag.
Die portugiesische Zeitung Record schrieb nach der Blamage, bei der auch Schmidts ehemaliger Leverkusen-Schützling Wendell traf, von „Selbstmord“, Correiro da Manha von einer „Demütigung“.
Schmidt sah die Niederlage etwas gelassener. „Wir müssen uns nicht entschuldigen, wir haben es nicht absichtlich getan. Die Spieler haben so viele gute Spiele gemacht, heute war nicht unser Tag, aber die Spieler haben sich so gut vorbereitet, wie sie konnten. Manchmal ist der Fußball so und wir müssen mit dieser Situation umgehen.“
Schmidt als möglicher Tuchel-Nachfolger?
Der deutsche Coach weiter: „Wir werden versuchen, eine Reaktion zu zeigen und unsere Fans wieder glücklich zu machen.“ Für Klub-Boss Rui Costa war die Niederlage aber durchaus eine Entschuldigung Wert: „Es ist ein frustrierender Abend für die Benfica-Fans, für mich, die Spieler und den Trainerstab. Ich entschuldige mich für diesen Tag.“
Durch die herbe Niederlage in Porto verlor Benfica zudem die Tabellenführung. Stadtrivale Sporting thront nun mit einem Punkt Vorsprung auf dem ersten Platz, hat sogar noch ein Spiel in der Hinterhand. Der Druck auf Schmidt steigt also.
Doch für den 56-Jährigen gab es zuletzt auch positive Nachrichten: Wie der Kicker berichtet hatte, soll Schmidt – nicht zuletzt durch dessen enge Verbindung mit Bayerns Sportdirektor Christoph Freund – sogar zum Kandidatenkreis als neuer Coach gehören.
Freund war bei RB Salzburg Sportkoordinator, als Schmidt von 2012 bis 2014 erste Auslandserfahrungen sammelte. Seinerzeit war Salzburg noch nicht vollends zur schier unaufhaltbaren Titelmaschine geworden, die der Klub in Österreich heute darstellt. Zu dieser Entwicklung trug auch die Arbeit von Schmidt bei.
Ob die Verbindung zu Freund aber ausreicht, um den Bayern-Job zu bekommen, bleibt zumindest fraglich.